Die Angst vor einer Rezession bleibt nicht nur an den US-Börsen das bestimmende Thema. Noch immer gehen die Meinungen diesbezüglich auseinander. David Solomon, CEO von Goldman Sachs, hält eine Rezession wegen des weiterhin starken Arbeitsmarkts und dessen Auswirkungen auf die Fed für wahrscheinlich.
Solomon sagte am Dienstag auf der Future Initiative Investment-Konferenz in Saudi-Arabien, dass er erwarte, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen „von nun an deutlich verschärfen werden“. Er erwartet, dass die Fed erst eine Pause bei den Zinsanhebungen einlegen wird, wenn diese bei 4,50 bis 4,75 Prozent liegen.
„Wenn sie keine wirklichen Veränderungen sieht– der Arbeitsmarkt ist immer noch sehr, sehr angespannt, mit den angehobenen Zinssätzen spielt sie offensichtlich nur auf der Nachfrageseite –, dann wird die Fed meiner Meinung nach weitergehen“, so Solomon. In einem Szenario wie diesem mit eingebetteter Inflation sei es „sehr schwer, ohne eine echte wirtschaftliche Abkühlung wieder herauszukommen“.
Solomon ist deshalb der Meinung, „dass wir in den USA wahrscheinlich eine Rezession erleben werden“. In Europa sei dies höchstwahrscheinlich auch der Fall. Erst wenn sich am Arbeitsmarkt oder auf der Nachfrageseite etwas ändere, würden die Notenbanken von ihrem Weg abweichen.
Eine Abkühlung der Wirtschaft ist an der Börse bereits eingepreist. Entscheidend ist, ob die Fed dennoch eine sanfte Landung hinbekommt und das Tempo der Zinsanhebungen drosselt. Dann könnten Dow Jones und Co deutlich zulegen. Langfristig führt an Aktien ohnehin kein Weg vorbei.