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15.12.2022 Maximilian Völkl

EZB erhöht Zinsen – DAX weitet Minus aus

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DAX

Wie erwartet hat die EZB auf ihrer Zinssitzung am Donnerstag eine Erhöhung um 50 Basispunkte beschlossen. Die Notenbank hält zudem merklich höhere Zinsen für notwendig, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Der DAX baut seine Verluste in einer ersten Reaktion aus und notiert deutlich im Minus.

Durch die Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte liegt der Leitzins in der Eurozone nun wie erwartet bei 2,5 Prozent. Angesichts wachsender Sorgen um die Konjunktur fällt die Anhebung damit etwas geringer aus als die beiden vorangegangenen Zinsschritte. Weitere Zinsanhebungen sollen laut EZB 2023 aber folgen.

Zugleich will die Notenbank den Umfang der in den vergangenen Jahren von den Euro-Notenbanken aufgekauften, milliardenschweren Anleihenbestände verringern. Von März 2023 sollen Gelder aus auslaufenden Wertpapieren des billionenschweren allgemeinen Kaufprogramms APP nicht mehr in vollem Umfang in den Kauf neuer Anleihen gesteckt werden. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2023 sollen die Bestände monatlich im Durchschnitt um 15 Milliarden Euro verringert werden.

Hohe Inflation erwartet

Ein weiteres Problem: Die Teuerungsrate im Euroraum wird in diesem Jahr nach Einschätzung der EZB noch höher ausfallen als vor drei Monaten erwartet. Die Notenbank rechnet inzwischen mit durchschnittlich 8,4 Prozent Inflation 2022. In ihrer September-Prognose hatte die EZB noch eine Rate von 8,1 Prozent vorhergesagt.

Für das kommende Jahr rechnet die EZB im Jahresschnitt nun mit 6,3 Prozent (September: 5,5). Für 2024 sagt sie eine Inflationsrate von 3,4 (2,3) Prozent voraus. In der erstmals für 2025 vorlegten Prognose wird von 2,3 Prozent ausgegangen.

Die Notenbank strebt für den Währungsraum mittelfristig ein stabiles Preisniveau bei einer jährlichen Teuerungsrate von 2 Prozent an. Getrieben wird die Inflation seit Monaten vor allem von Energie- und Lebensmittelpreisen, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kräftig anzogen.

Im laufenden und im kommenden Quartal könnte die Wirtschaft im Euroraum nach Einschätzung der EZB schrumpfen. Allerdings werde eine Rezession relativ kurz und milde sein. Insgesamt wird die Wirtschaft im Euroraum der neuesten EZB-Vorhersage zufolge im kommenden Jahr um 0,5 (September-Prognose: 0,9) Prozent wachsen - nach erwarteten 3,4 (3,1) Prozent in diesem Jahr. 2024 soll das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent zulegen. Für 2025 wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent erwartet.

An der Börse kommen die Aussagen der EZB nicht gut an. Der DAX setzt seine Talfahrt fort und notiert mehr als zwei Prozent im Minus. Nun droht sogar der Fall aus der jüngsten Seitwärtsbewegung nach unten. Das Chartbild würde sich damit massiv eintrüben.

Mit Material von dpa-AFX

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