Der DAX hat den letzten Handelstag eines starken Börsenjahres mit einem moderaten Plus beendet. Die positive Stimmung am deutschen Aktienmarkt wurde von den US-Börsen gestützt, die mit Gewinnen erwartet werden und zudem am Donnerstag ihren Rekordlauf fortgesetzt hatten, bevor sie letztlich kaum verändert schlossen.
Im verkürzten Geschäft legte der DAX um 0,3 Prozent auf 16.751,64 zu. Für das Gesamtjahr steht somit ein sattes Plus von 20,3 Prozent zu Buche.
Der MDAX kletterte am Freitag ebenfalls um 0,3 Prozent auf 27.137,30, was in Summe ein Jahresplus von 8,0 Prozent bedeutet.
Insbesondere im Schlussquartal verbuchten deutsche Aktien gute Gewinne. Grund für die dynamische Aufwärtsentwicklung war die Hoffnung, dass die Zinsen in naher Zukunft sinken.
Im März hatte wohl keiner mit so einer Entwicklung gerechnet. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank löste in den USA eine Regionalbankenkrise aus und weckte böse Erinnerungen an die Finanzkrise 2008/09. Eine konzertierte Notenbanken-Aktion löschte den Brandherd jedoch rasch und verhinderte so zudem ein Übergreifen auf Europa. Obendrein trug die zur selben Zeit von der Schweiz und der dortigen Notenbank SNB wie "aus dem Hut gezauberte" Rettung der Credit Suisse – mittels Übernahme durch die UBS – zur Beruhigung der Märkte bei.
Im Oktober ließ der Nahost-Konflikt die Kurse fallen. Der DAX stürzte erneut auf unter 14.700 ab. Von dort aus setzte er schließlich zu einer Jahresendrally an.
Im neuen Jahr nun steht laut Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, der Realitätscheck an. "Dann muss sich zeigen, wie sehr die Börsianer zum Jahresstart ins Risiko gehen. Und ob sie wirklich bereit sind, auf den aktuellen Kursniveaus auch größere Summen zu investieren."
Bester Wert im DAX war 2023 die Aktie von Rheinmetall, die trotz einer Kursverdopplung ein Jahr zuvor um weitere 54 Prozent zulegen konnte. Dank der starken Entwicklung war der Rüstungskonzern im März in den Leitindex aufgestiegen.
Die Zalando-Aktie war mit einem Minus von rund 35 Prozent dagegen der größte Verlierer im deutschen Leitindex. Sie setzte somit die Talfahrt des Vorjahres fort, in dem sich der Aktienkurs des Online-Modehändlers bereits mehr als halbiert hatte. Kaufzurückhaltung der Kunden angesichts der hohen Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheiten belasteten die Modebranche ebenso wie hohe Lagerbestände und Verkäufe mit hohen Rabatten.
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