Der deutsche Aktienmarkt legt am Dienstag eine Verschnaufpause ein. Zur Schlussglocke notierte der DAX nahezu unverändert bei 7.349 Punkten. Weiter im Blickpunkt steht der angeschlagene Staatshaushalt in den USA. Experten rechnen mit einer Einigung in letzter Sekunde hinsichtlich einer Anhebung der Schuldengrenze. Im Inland legen heute zahlreiche Unternehmen aus der ersten und zweiten Reihe ihre Quartalsergebnisse vor.
Deutsche Bank mit Zahlen im Fokus
Die Deutsche Bank konnte im zweiten Quartal nicht alle Erwartungen erfüllen. Insbesondere das Geschäft im Bereich Corporate Banking und Securities blieb Experten zufolge hinter den Erwartungen zurück. Der deutsche Branchenprimus konnte seinen Vorsteuergewinn ungeachtet der Krise in Griechenland dennoch um knapp ein Fünftel auf 1,8 Milliarden Euro ausbauen. Unter dem Strich blieben 1,2 Milliarden Euro hängen. Auf Jahressicht bekräftigte die Deutsche Bank ihre Prognose eines operativen Gewinns in Höhe von zehn Milliarden Euro.
Großauftrag für Bilfinger Berger
Der Baudienstleister Bilfinger Berger profitiert von einer wachsenden Dynamik des deutschen Immobilienmarktes. Das in Mannheim ansässige Unternehmen hat neue Verträge im Bereich des Immobilien-Managements abgeschlossen. Laufzeit: drei bis sieben Jahre. Gesamtvolumen: 65 Millionen Euro. Unter den Besitzern der von BilfingerBerger in Zukunft verwalteten Büroimmobilien befinden sich namhafte Auftraggeber wie DZ Bank, Commerz Real Gruppe und DG ANLAGE. Insgesamt betreut das Unternehmen Gewerbe- und Logistikimmobilien mit einer Gesamtfläche von mehr als 20 Millionen Quadratmetern, der Gesamtwert beläuft sich auf 26 Milliarden Euro.
GfK-Konsumklimaindex trübt sich ein
Die Stimmung unter den deutschen Konsumenten hat sich im August eingetrübt. Der entsprechende Index der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) prognostiziert für August einen Wert von 5,4 Punkten. Im Vormonat lag der Wert bei 5,5 Punkten. Im Vorfeld befragte Ökonomen gingen im Schnitt von 5,6 Zählern aus.
Magix reduziert Jahresziele
Der Berliner Softwarespezialist Magix setzt sich neue, niedrigere Ziele für 2011. Das Jahresziel eines EBITs von sechs Millionen Euro wird auf 4,2 Millionen Euro zurückgenommen. Grund ist ein relativ schwaches drittes Quartal des Geschäftsjahres 2010/2011. Von April bis Juni setzte der Konzern mit 6,1 Millionen Euro 23 Prozent weniger um als im Vorjahr. Entsprechend ging das Konzern-EBIT von 0,1 Millionen auf minus 1,3 Millionen Euro zurück. Magix erklärt die enttäuschenden Zahlen so: "Während der Bereich B2C direct, der das Direktgeschäft mit Konsumenten über die konzerneigenen Webseiten beinhaltet, ein leichtes Umsatzplus erzielte, war das Geschäft im Bereich B2C indirect deutlich rückläufig. Ausschlaggebend waren hierfür außerordentlich hohe Retouren aus dem Einzelhandel, insbesondere im deutschsprachigen Raum. Auch das B2B-Geschäft blieb unter den Erwartungen."
Metro-Töchter rutschen in die roten Zahlen
Der größte deutsche Einzelhändler Metro hat erneut Probleme mit seiner Tochter Media Markt/Saturn. Bei der Elektroniktochter, die erst vor Kurzem wegen einer Razzia in die Schlagzeilen geraten ist, fiel im zweiten Quartal vor Sonderfaktoren ein Verlust vor Zinsen und Steuern von 44 Millionen Euro an – nach einem Plus von 41 Millionen Euro im Vorjahr. "Außer Media-Saturn bewegen sich alle Vertriebslinien der Metro Group im Rahmen der Markterwartungen", erklärte der Finanzvorstand Olaf Koch.
Gewinnwarnung bei Qiagen
Der Biotechnologiekonzern Qiagen kann seine Gewinnziele für das laufende Jahr nicht aufrecht halten. Aufgrund der anhaltend schwierigen Marktbedingungen geht Qiagen nur noch von einem Umsatzplus in Höhe von drei Prozent, der bereinigte verwässerter Gewinn je Aktie soll sich bei 0,96 Dollar einpendeln. Bislang hatte das Unternehmen für 2011 ein Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent in Aussicht gestellt, der Gewinn je Aktie sollte ursprünglich um 7 bis 13 Prozent anziehen.
Daimler und Rolls-Royce dürfen Tognum übernehmen
Die EU-Kommission hat endgültig grünes Licht für die Übernahme des Motorenherstellers Tognum durch Daimler und Rolls-Royce gegeben. Bei der Prüfung kam die Brüsseler Behörde zu dem Ergebnis, "dass das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen auch in Zukunft mit mehreren starken Wettbewerbern konkurrieren wird."