Der DAX bleibt wegen Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen im Abwärtsstrudel. Kurz nach Handelseröffnung fällt er sogar erstmals seit November 2020 unter die Marke von 12.000 Punkten, die psychologisch von Bedeutung ist. Zusätzlich belastet der Anschlag auf die Gaspipelines in der Ostsee.
An der Wall Street hatten sich am Vorabend erneut Forderungen von Notenbankern nach mehr Zinserhöhungen belastend ausgewirkt, weil diese weltweit die Sorgen vor einer Rezession erhöhen.
Weiter grassiert auch die Angst vor einer tieferen Energiekrise: Größer werden neuerdings die Sorgen um die Stabilität des Energienetzes, nachdem entdeckte Lecks an den beiden Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 mit einem möglichen Sabotageakt in Verbindung gebracht werden. Man will sich gar nicht ausmalen, sollten weitere Pipelines nach Europa sabotiert werden.
"Die dunklen Wolken über Europas Börsen und damit auch dem deutschen Aktienindex wollen sich einfach nicht verziehen", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets, nachdem der Leitindex am Vortag erneut mit einem Erholungsversuch gescheitert war. "Sogar spekulativ orientierte Anleger, die darauf trainiert sind, mutig zu sein, wenn andere ängstlich sind, nehmen derzeit Abstand davon, sich mit Aktien einzudecken", fügte er hinzu.
Aus technischer Sicht ist mit dem Bruch der 12.000-Punkte-Marke ein neues Verkaufssignal generiert worden. Kommt es nicht schnell zu einer technischen Gegenbewegung, droht ein Absturz bis 11.450.
Es gibt zurzeit kaum Argumente, die für einen DAX-Anstieg sprechen. Deshalb sollte man Cash sichern und Geduld bewahren. Mehr Informationen dazu im Video.