Überraschung! Die Erzeugerpreise in den USA sind im Dezember um 0,2 Prozent gestiegen und damit deutlich weniger stark als von den Marktteilnehmern erwartet. Die hatten mit einer Rate von 0,4 Prozent im Jahresvergleich gerechnet. Die Reaktion folgt prompt: Die Aktienkurse steigen, die Renditen fallen.
Nachdem in den letzten Wochen alle Konjunkturdaten darauf hingedeutet hatten, dass die US-Notenbank wohl 2025 keine Zinssenkungen vornehmen werden wird, sorgen die neuesten Daten wieder für Inflationshoffnung bei den Anlegern. Das soll heißen, dass die Preissteigerungen doch langsam zurückgehen und die Fed mehr Spielraum für eine Reduzierung des Leitzinses hat.
Die erste Reaktion an den Börsen fällt entsprechend positiv aus. In der Spitze steigt der DAX auf 20.362 und damit insgesamt 230 Zähler. Vor allem das Indexschwergewicht SAP treibt den deutschen Aktienmarkt an, indem es zeitweise auf ein neues Rekordhoch (248,70 Euro) klettert.
Die neuesten Daten sorgen auch an den Anleihe- und Devisenmärkten für Bewegung. Der Euro kann seine Talfahrt vorübergehend bremsen und mit 1,0258 das Vortagestief von 1,0178 etwas weiter hinter sich lassen. Gleichzeitig fällt die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen.
Die Erzeugerpreise sind zur rechten Zeit gekommen und ganz im Sinne der Aktienanleger ausgefallen. Allerdings sollten spätestens mit US-Eröffnung Anschlusskäufe folgen, um die am Montagnachmittag eingesetzte Gegenbewegung nicht gleich wieder zu gefährden. In einem solchen Szenario könnte der DAX noch in dieser Woche einen Anlauf auf das Allzeithoch nehmen.