Der deutsche Aktienmarkt beendet nach einem nachrichten- und umsatzschwachen Wochenauftakt den Handel mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent bei 5.816 Punkten. Während des volatilen Handels wurden vor allem Impulse aus den USA vermisst. In den Vereinigten Staaten blieben die Börsen heute aufgrund eines Feiertags geschlossen. Am Freitag gab der Dow Jones vor allem im späten Handel nach und beendete den Handel schließlich bei 9.686 Punkten und somit etwa 0,5 Prozent tiefer als am Vortag.
Bilfinger Berger verschiebt Börsengang von Australien-Tochter
Der Baukonzern Bilfinger Berger hat den geplanten Börsengang seiner Australien-Tochter verschoben. Wie das in Mannheim ansässige Unternehmen mitteilte, seien die derzeitigen Verhältnisse an den Kapitalmärkten ausschlaggebend gewesen. Die Preisvorstellungen von Bilfinger seien im aktuellen Umfeld an der Börse nicht durchsetzbar. Es ändere sich aber nichts an der Entscheidung, sich vollständig von der australischen Tochter zu trennen.
Beschwerden gegen BMW häuften sich
Dem Autobauer BMW droht Ärger in den USA. Dort häufen sich die Beschwerden über die Lenkung des Modells Z4. Insgesamt trafen schon mehr als 100 Meldungen bei der Behörde ein, wonach die Servolenkung des Sportwagens besonders bei warmem Wetter, höheren Geschwindigkeiten oder nach langen Fahrten streiken soll. Dies betrifft vor allem die Modelle der Baujahre 2003 bis 2005. BMW räumte ein, diese Probleme bereits vor längerer Zeit dem Kraftfahrtbundesamt gemeldet zu haben. Für die Verkehrssicherheit sei dies jedoch nicht relevant. Eine Rückrufaktion sei deshalb nicht nötig.
Brenntag kauft in Asien zu
Der Chemikalienhändler Brenntag expandiert nach Asien. Wie das Unternehmen bekannt gab, übernimmt man die in Süd- und Südostasien tätige EAC Industrial Ingredients für insgesamt 160 Millionen Euro. Händlern zufolge sei die Meldung kaum überraschend, da Brenntag zuvor bereits Akquisitionen angekündigt habe.
Mercedes ist Zugpferd von Daimler
Der Stuttgarter Autokonzern Daimler hat dank der starken Nachfrage in China und den USA im Juni weiter zugelegt. So stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent auf 122.900 Personenwagen. Überzeugen konnte dabei vor allem die Marke Mercedes-Benz, die mit 113.300 verkauften Exemplaren den besten Juniabsatz aller Zeiten erzielen konnte. Wachstumstreiber waren dabei vor allem die E- und S-Klasse. Der Stadtwagen Smart verlor dagegen 13,3 Prozent.
E.on vor Konzernumbau
Der größte deutsche Energieversorger E.on wird wohl massiv umstrukturieren. Nach den Plänen des neuen Chefs Johannes Teyssen werden die Töchter E.on Energie und E,on Ruhrgas in Zukunft an Bedeutung verlieren. Wie die Financial Times Deutschland weiter berichtet, soll die Düsseldorfer Holding zum operativen Zentrum ausgebaut werden. Der Konzern bestätigte bislang, dass die bislang sieben Sparten durch fünf global gesteuerte Kerneinheiten ersetzt werden sollen. Das Endkundengeschäft soll darüber hinaus in mehr als einem Dutzend Landesgesellschaften aufgehen.
Henkel-Familie behält Mehrheitsbeteiligung
Die Aktie von Henkel könnte heute in den Blickpunkt rücken, nachdem sich zuvor Henkel-Erbe Christoph Henkel gegenüber der Euro am Sonntag über die Beteiligungsverhältnisse geäußert hat. Demnach sieht dieser einen möglichen Rückzug der Familie in eine Minderheitsposition bei dem Konsumgüterkonzern kritisch: "Um Kontrolle auszuüben, brauchen wir die Mehrheit." Die Mehrheit der Henkel-Stammaktien habe die Familie fest gebunden. "Ich sehe auch nicht, dass sich das ändern könnte", sagte Henkel.
Hugo Boss will Maßanzüge anbieten
Der im schwäbischen Metzingen ansässige Modehersteller Hugo Boss macht mit einer neuen Geschäftsidee von sich reden. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche gab Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs Pläne bekannt, wonach sein Konzern maßgeschneiderte Anzüge anbieten möchte. Der Startschuss soll im kommenden Jahr zunächst für Asien fallen, anschließend werde man dieses Modell auf die USA ausweiten. Auch in Deutschland sieht Boss-Lenker Lahrs genügend Bedarf für maßgeschneiderte Anzüge ab 2500 Euro aufwärts. Claus-Dietrich Lahrs: "Wir wollen Kunden, die das wünschen, Made to Measure anbieten, Anzüge, die den individuellen Maßen des Kunden angepasst werden."
Porsche und VW vor Wechsel im Management
Die Autokonzerne Porsche und Volkswagen (VW) stehen offensichtlich vor wichtigen Veränderungen in der Führungsebene. Bei der Zuffenhausener Sportwagenschmiede soll im Rahmen einer Modellpräsentation der neue Chef des Sportwagengeschäfts vorgestellt werden. Mit Matthias Müller soll demnach ein langjähriger VW-Manager die Führung übernehmen. Der bisherige Chef des Porsche-Autogeschäfts, Michael Macht, soll als Produktionsvorstand in die VW-Zentrale wechseln. Der bisherige Produktionsvorstand Jochem Heizmann wiederum soll künftig das Lastwagengeschäft mit den Beteiligungen an MAN und Scania leiten. Möglicherweise übernimmt zudem der Porsche-Forschungsvorstand Wolfgang Dürheimer den Posten von Franz-Josef Paefgen als Bentley-Chef.
Vossloh und Siemens im Sog der DB
Das geplante Investitionsprogramm der Deutschen Bahn (DB) beflügelt den Verkehrstechnik-Konzern Vossloh und den Technologiekonzern Siemens. Die Bahn möchte bis 2014 rund 41 Milliarden Euro für die Verbesserung des Kundenservice ausgeben. Etwa ein Viertel soll für neue Züge hergenommen werden. Vossloh hat im ersten Quartal 2010 rund 16 Prozent seines Umsatzes in Deutschland erwirtschaftet. Höhere Investitionen in die Bahn-Infrastruktur könnten womöglich Rückgänge in anderen Regionen kompensieren.