Eine leichte Erholung der US-Technologiebörse hat am Freitag dem deutschen Aktienmarkt positive Impulse gegeben. Der DAX verringerte seine Tagesverluste im späten Handelsverlauf deutlich. Sich eintrübende Konjunkturerwartungen schlugen jedoch auf die Stimmung der Anleger.
Wie der Ifo-Geschäftsklimaindex für Dezember am Freitag zeigte, belastet die aktuelle Corona-Welle die Stimmung in der deutschen Wirtschaft erheblich. Der wichtigste deutsche Konjunktur-Index gab den sechsten Monat in Folge nach und fiel auf den tiefsten Stand seit Februar. "Viel Schatten, wenig Licht", kommentierte Volkswirt Jörg Zeuner von der Fondsgesellschaft Union Investment. Eine schnelle Besserung sieht er angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus vorerst nicht.
Der DAX ging Schluss mit einem Minus von 0,67 Prozent auf 15.31 Punkte aus dem Handel. Damit schloss der Index allerdings über der 200-Tage-Linie und konnte zudem die 15.500-Punkte-Marke verteidigen. Auf Wochensicht büßte das Börsenbarometer damit 0,6 Prozent ein.
Auf dem Dax lastete vor allem die Autobranche. Daimler-Aktien sackten als Schlusslicht um 4,2 Prozent ab. Volkswagen-Papiere und die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Porsche Holding büßten jeweils mehr als dreieinhalb Prozent ein und BMW-Papiere gaben um drei Prozent nach. Die zu Anfang der Woche noch freundliche Stimmung sei dem Pessimismus gewichen, da neue virusbedingte Beschränkungen und steigende Infektionszahlen die Risikofreude der Anleger ausgebremst hätten, begründete Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets UK die Verluste im Sektor. Zudem hatte die britische Bank HSBC ihre Kaufempfehlung für die Daimler-Aktie gestrichen.
Ansonsten gab es am deutschen Aktienmarkt kurz vor dem Wochenende nur wenig Bewegung. Eine deutliche Erholung verzeichneten die Papiere von S&T, nachdem der Konzern Stellung zu den Vorwürfen eines Leerverkäufers bezogen hatte (Mit Material von dpa-AFX).