Die Berichtssaison am deutschen Aktienmarkt neigt sich dem Ende entgegen. In einem ruhigen Umfeld startete der DAX am Donnerstag zunächst mit moderaten Verlusten. Am Nachmittag markierte der Leitindex bei 8.401 Punkten dann aber ein neues Allzeithoch. Bis zur Schlussauktion musste der Leitindex seine Gewinne aber wieder abgeben. Schließlich ging der DAX nahezu unverändert bei 8.342 Punkten aus dem Handel. Schuld am schwachen Endspurt hatten insbesondere schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA. So ist die Zahl der Baubeginne im April um 16,5 Prozent auf annualisiert 853.000 gefallen. Dies ist der niedrigste Wert seit fünf Monaten. Zudem hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai überraschend eingetrübt und signalisiert jetzt wieder einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) sei von plus 1,3 Punkten im Vormonat auf minus 5,2 Zähler gefallen.
Übernahmefantasie bei Beiersdorf
Händler verweisen heute bei Beiersdorf auf erneute Spekulationen um ein Interesse von Procter & Gamble (P&G). Demnach soll Maxingvest - die Holding der Hamburger Milliardärsfamilie Herz - bereit sein, den eigenen Anteil für 98 Euro je Beiersdorf-Aktie an den US-Konsumgüterhersteller zu verkaufen. Zuletzt habe Herz Verkaufsabsichten aber immer wieder dementiert und auch aktuell sei dies schon wieder zurückgewiesen worden. Das Management des US-Konzerns habe bereits betont, dass es zu einem vernünftigen Preis durchaus Interesse hätte. Herz habe aber einen Anteilsverkauf abgelehnt.
Weniger Gewinn bei Constantin
Der Medienkonzern Constantin hat im ersten Quartal trotz Kinoerfolgen mit den Familienfilmen "Fünf Freunde2" und "Ostwind" einen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Umsatz ging um rund vier Prozent auf 103,7 Millionen Euro zurück, der Gewinn nach Steuern sank um knapp 30 Prozent auf 0,5 Millionen Euro. Das Unternehmen, zu dem auch der Sender Sport1 gehört, begründete die Rückgänge am Donnerstag in München mit einer Veränderung der Geschäftsbeziehungen mit der UEFA sowie höheren Produktionskosten in der Filmsparte. Für das Gesamtjahr geht Vorstandschef Bernard Burgener aber weiterhin von einem Umsatz zwischen 440 und 480 Millionen Euro aus. Hoffnungen setzt er vor allem in den Film "Chroniken der Unterwelt - City of Bones", der im August in die Kinos kommt.
Euroshop hebt Ziele an
Deutsche Euroshop hob bei der Vorlage der Resultate für das Auftaktquartal die Unternehmensziele für 2013 an. Der Grund dafür ist die Komplettübernahme der Altmarkt-Galerie in Dresden durch den Shoppingcenter-Investor. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) solle 2013 nun bei 162 bis 165 Millionen Euro liegen. Einen größeren Kurstreiber sieht ein Händler darin allerdings nicht. Die Resultate lägen im Rahmen der Erwartungen bis leicht darunter und mit höheren Unternehmenszielen sei nach der Akquisition gerechnet worden. Diese lägen sogar noch unter den Marktschätzungen
Fraport baut drittes Terminal
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will in zwei Jahren mit dem Bau des dritten Terminals an Deutschlands größtem Luftfahrtdrehkreuz beginnen. "Wir brauchen das Terminal ab etwa 2020", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte der Bild. Der Aufsichtsrat habe jetzt einstimmig beschlossen, im Jahr 2015 die Bagger anrollen zu lassen. "Wenn die Entwicklung schwächelt, muss man solche Dinge verschieben", sagte Schulte. "Das Terminal wird dann fertig sein, wenn wir es wirklich brauchen." Die Kosten für den ersten Bauabschnitt bezifferte Schulte auf 1,2 Milliarden Euro. Das Terminal soll dann bereits eine Kapazität für 14 Millionen Passagiere im Jahr bieten.
Abstufung für Infineon
Die UBS hat die Papiere zuvor von der "Most Preferred List" für den europäischen Technologiesektor gestrichen. Der Kurstreiber "Quartalszahlen" sei vorbei, begründete Analyst Michael Briest seine Entscheidung. Allerdings stuft er die Papiere weiterhin mit "Buy" ein und verweist dabei auf das langfristige Wachstumspotenzial und die Wettbewerbsposition des Chip-Produzenten. Allein seit dem 22. April haben die Infineon-Papiere sich in der Spitze um mehr als ein Viertel verteuert.
LPKF Laser verdreifacht Gewinn
LPKF Laser ist hervorragend ins neue Jahr gestartet. Der Spezialmaschinenbauer steigerte im ersten Quartal Umsatz und Gewinn. In den ersten drei Monaten des laufenden stieg der Umsatz von LPKF Laser um über 60 Prozent auf 33 Millionen Euro, der Gewinn hat sich unter dem Strich auf 4,2 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte um 200 Prozent auf 6,7 Millionen Euro nach oben. Grund für den sensationellen Jahresstart ist ein Großauftrag aus der Solarbranche und die hohe Nachfrage nach Laserschneidmaschinen. Auf Jahressicht bestätigte das Management die ursprünglichen Prognosen.
Neue Hoffnung bei Merck
Nach überraschend guten Quartalszahlen kann der Chemie- und Pharmakonzern Merck einen weiteren kleinen Erfolg vermelden. Nach dem Scheitern des Krebswirkstoffs L-BLP25 (Stimuvax) in einer abschließenden klinischen Studie im Dezember habe eine Analyse einer Untergruppe der Phase-III-Studie eine deutlich längere Gesamtüberlebenszeit gezeigt, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Darmstadt auf Basis neuester Daten mit. Eventuell neue Studie Bei gut 800 Patienten sei der Wirkstoff gleichzeitig mit einer Chemotherapie sowie einer Bestrahlung verabreicht worden. Die Gesamtüberlebenszeit dieser Personen mit Bronchialkrebs verlängerte sich dabei um mehr als zehn Monate auf 30,8 Monate.
SAF Holland bleibt auf Kurs
Die Aktien von SAF Holland haben am Donnerstag im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz mit Abschlägen von 0,33 Prozent auf vorgelegte Zahlen reagiert. Der Zulieferer für die Nutzfahrzeugindustrie, SAF Holland, hat die kurzfristigen Ziele für 2013 und die mittelfristigen für 2015 bestätigt. Der Konzern erwirtschaftete in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Konzernumsatz von 210,1 Millionen Euro (Vorjahr 216,6), bei einer bereinigten EBIT-Marge von 6,6 Prozent (Vorjahr 6,6) lag das bereinigte EBIT bei 13,8 Millionen Euro (Vorjahr 14,4).
Südzucker korrigiert Prognose
Die Südzucker-Aktie ist am Donnerstagvormittag vorübergehend auf den tiefsten Stand seit September gefallen. Der Grund ist ein schlecht ausgefallener Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Nach Ansicht eines Händlers liegt das anvisierte operative Ergebnis deutlich unter den aktuellen Markterwartungen. Während Südzucker 2013/14 mit einem rückläufigen operativen Ergebnis von 825 Millionen Euro rechnet, hatten Analysten im Schnitt bislang 904 Millionen Euro prognostiziert. Der Umsatz soll laut Südzucker bei 8,0 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau stabil bleiben.