Trotz schwacher Vorgaben von der Wall Street kann sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag in der Gewinnzone halten. Zur Schlussglocke notiert der DAX rund 0,3 Prozent höher bei 7.103 Punkten. Die Märkte werden nach wir vor von den wachsenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa und den USA belastet. Kursbewegende Impulse bleiben heute Fehlanzeige.
Gerüchte um Gazprom-Einstieg bei E.on
Die Gerüchte um einen strategisches Investment Gazproms beim Energieversorger E.on sorgen für Aufsehen. Gazprom-Chef Alexej Miller hat Spekulationen über ein strategisches Investment bei E.on Ruhrgas genährt. Während es in der Regierungskoalition diesmal Sympathie für einen Einstieg Gazproms zu geben scheint, äußert dagegen das Bundeskartellamt Bedenken: "Wenn sich mit Gazprom ein großer Produzent erstmals an Ruhrgas beteiligen würde, stellen sich wettbewerbsrechtliche Aspekte, die einer genauen Prüfung bedürfen", so ein Sprecher des Bundeskartellamts zur Nachrichtenagentur Reuters. Noch liege dem Amt aber keine Anmeldung vor.
GSW Immobilien und Norma Group bald im SDax
Am 20. Juni gilt es mit GSW Immobilien und der Norma Group zwei Neulinge im SDAX zu begrüßen. Colonia Real Estate und die Homag Group müssen sich gleichzeitig aus dem Index für kleine Werte verabschieden. Dies teilte die Deutsche Börse mit. Im DAX, MDAX und im TecDAX gibt es hingegen keine Änderungen.
Infineon bekräftigt Ziele
Im Rahmen des Kapitalmarkttags IFX Day 2011 hat Infineon-Vorstandschef Peter Bauer die Anfang Mai erhöhte Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 (30. September) bekräftigt. Demnach soll der Umsatz um 20 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro zulegen. Die operative Marge soll dabei von 14,4 Prozent im Geschäftsjahr 2009/10 auf rund 20 Prozent zulegen. Das Wachstum soll aber auch in den kommenden Jahren hoch gehalten werden. Der Umsatz soll langfristig um mindestens zehn Prozent pro Jahr steigen und die operative Marge dabei weiter bei 20 Prozent liegen, solange die Märkte normal blieben.
Merck KGaA erhofft sich Geschäft durch EHEC
Merck KGaA erhofft sich aus dem Desaster mit dem Darmkeim EHEC zusätzliche Erlöse. Die Darmstädter haben hierfür einen Schnelltest zum Nachweis von EHEC-Erregern auf den Markt gebracht. Demnach kann das Produkt Duopath Verotoxin die E.coli-Bakterien in Lebensmitteln nachweisen. Auch das Biotechnologie-Unternehmen Qiagen hat eine Auslieferung von Schnelltests angekündigt.
REpower meldet Umsatzrückgang
Der Windenergieanlagenspezialist REpower Systems musste im Geschäftsjahr 2010/11 nach endgültigen Zahlen einen Rückgang der Gesamtleistung von 1,33 auf 1,28 Milliarden Euro ausweisen. Gleichzeitig ging der Umsatz von 1,30 auf 1,22 Milliarden Euro zurück. Auch das EBIT lag mit 86,0 Millionen Euro rund zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Den Aktionären soll auf der am 30. August stattfindenden Hauptversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,50 Euro (Vorjahr: 1,57 Euro) je Aktie vorgeschlagen werden. In Zukunft will REpower seine Aktivitäten in Übersee stärken, hieß es weiter.
RWE-Chef Großmann schickt Brandbrief an Merkel
Wie die Financial Times Deutschland berichtet, hat sich RWE-Chef Jürgen Großmann mit einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt. Darin äußerte der Manager die Befürchtung, dass die Atomkonzerne ihre Reststrommengen nicht mehr ausnutzen könnten, nachdem die Bundesregierung für jeden einzelnen Reaktor ein definitives Abschaltdatum festgelegt habe. Indirekt drohte Großmann juristische Schritte an. Seinem Schreiben zufolge, dürften die Energieversorger vertraglich zugesicherte Strommengen nicht mehr produzieren. Dies könnte als Eingriff in Eigentumsrechte der Unternehmen gewertet werden, was wiederum eine hohe Entschädigungsforderungen nach sich ziehen könnte.
SAP muss zahlen
Der Softwarekonzern SAP muss eine Strafe von etwas über einer Million Euro bezahlen. Nach einer US-Sammelklage gegen die Übernahme des Wettbewerbers Sybase förderte ein Vergleich diese Summe zu Tage. Am Montag hatte SAP mitgeteilt, der Gerichtshof von Alameda County habe eine Einigung vorläufig genehmigt. "Wir begrüßen die Entscheidung des Gerichts", sagte SAP-Sprecher Günter Gaugler. Die Walldorfer hatten den US-Konzern Sybase im vergangenen Jahr für 5,8 Milliarden Dollar gekauft. Einigen Aktionären erschien der Preis aber zu niedrig und sie beklagten lückenhafte Informationen.
Sky Deutschland dürfte am Dienstag auf der Kaufliste viele Anleger stehen. Beflügelt wird die Aktie des Bezahlsenders von einer Hochstufung durch Goldman Sachs. Die Analysten bewerten das Papier nach 'Neutral' nun mit 'Conviction Buy'. Das Kursziel wurde gleichzeitig von 2,72 auf 5,00 Euro nach oben geschraubt.