Die Partners Group gehörte 2021 mit einem Plus von mehr als 40 Prozent zu den SMI-Highflyern. Der Start ins neue Jahr ist jedoch misslungen, das Papier des Schweizer Verwalters von Privatmarktanlagen liegt im Januar mit rund 18 Prozent im Minus. Grund dafür sind Zinsängste. Doch aus UBS-Sicht hat der Titel deutliches Aufwärtspotenzial.
Die UBS stuft das Rating das auf Direkt- bzw. Privatanlagen spezialisierte Unternehmen auf "Buy" von "Neutral" und erhöht dabei das Kursziel auf 1.747 (1.718) Franken. Gegenüber der aktuellen Notierung von 1.279 Franken sind das rund 37 Prozent Kurspotenzial. Analyst Mate Nemens sagte, dass der jüngste Kursverfall „zu weit“ gegangen sei. Aus seiner Sicht seien die Auswirkungen höherer Zinssätze auf das Wachstum, mittel- und langfristige Performancegebühren und Ertragswachstum des verwalteten Vermögens begrenzt.
Zudem sollten sich im zweiten Halbjahr 2021 die Gebühreneinnahmen sogar besser entwickelt haben als angenommen. Konkret erhöht der UBS-Analyst seine Schätzungen für 2021 um 19 Prozent, auch die Prognosen für 2022 und 2023 wurden um drei beziehungsweise sechs Prozent erhöht.
Auch die Bewertung lässt durchaus noch Spielraum nach oben. Mit einem 2022er-KGV von 26 liegt die Partners Group zwar über der Peer (21), aber angesichts der guten Marktpositionierung und vor allem der starken Wachstumsperspektiven wäre auch ein deutlich höherer Aufschlag gerechtfertigt. Hintergrund: Die verwalteten Vermögen erreichten Ende Dezember 2021 127 Milliarden nach 119 Milliarden Ende Juni desselben Jahres. Im Vergleich zum Stand Ende 2020 ist das Wachstum von 17 Prozent. Partners Group plant im Durchschnitt mit einem Wachstum von zehn Prozent im Jahr.
Die so genannten Kapitalzusagen von Kunden lagen 2021 bei 25 Milliarden US-Dollar – nach 16 Milliarden im Vorjahr, wie der Privatmarkt-Spezialist Mitte Januar mitteilte. Das war mehr, als Analysten erwartet hatten, und auch mehr, als das Unternehmen selbst in Aussicht gestellt hatte. Für das 2022 rechnet die Gruppe mit Kapitalzusagen von 22 bis 26 Milliarden Dollar.
Die Aktie steigt am Montag bis zu fünf Prozent, das ist der höchste Anstieg seit September 2020.

Partners Group ist gut positioniert und ebenso gut im Geschäft. Zudem steht das Thema "Privatmarktanlagen" (also Direktinvestitionen in potenzialträchtige Unternehmen) bei vielen renditesuchenden Anlegern hoch im Kurs. Und: Nach der jüngsten Korrektur ist auch die Bewertung wieder deutlich attraktiver geworden. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt in jeden Fall dabei. Neueinsteiger warten besser ein frisches charttechnisches Signal ab.