Die Commerzbank will mit ihrer jüngsten Ankündigung, dass mehr Filialen geschlossen werden sollen als ursprünglich kommuniziert, noch stärker an der Kostenschraube drehen (DER AKTIONÄR berichtete). Derweil kommt von der EZB offenbar die Maßgabe, auch bei Sonderausschüttungen mit Augenmaß zu agieren, wie Bloomberg jüngst berichtete.
Laut der Nachrichtenagentur hat die Bankenaufsicht der EZB verschiedenen Instituten kürzlich nahegelegt, sowohl in Bezug auf variable Vergütungen als auch hinsichtlich der Dividenden Zurückhaltung an den Tag zu legen. Dahinter stehe die Sorge, dass die Energiekrise zu einer Welle von Zahlungsausfällen führen könnte, hieß es.
Die Warnungen der EZB haben zudem an Dringlichkeit zugenommen, wie darüber informierte Personen Bloomberg berichteten. Neben einigen anderen Banken hatte sich die Commerzbank jüngst einen optimistischen Ausblick gegeben (DER AKTIONÄR berichtete), obwohl die ausufernde Inflation und steigende Zinsen die wirtschaftlichen Aussichten eintrüben. Trotz der in die Höhe schnellenden Energiepreise sehen die Banken bisher keine Notwendigkeit für massive Rückstellungen für Kreditausfälle.
Das ist das Problem: Die EZB ist der Ansicht, dass die Banken die Risiken womöglich unterschätzen. Es gebe “eine gewisse Unlust auf Seiten der Banken, sich ernsthaft in aufsichtliche Diskussionen” über wirtschaftliche Risiken einzubringen, sagte der Präsident des Aufsichtsgremiums der EZB, Andrea Enria, jüngst bei einer Konferenz in Wien.
Die Commerzbank-Aktie notiert am Freitag in einem schwachen Gesamtmarkt nur leicht im Minus.
Klar, die Commerzbank-Aktie ist eine spekulative Wette. DER AKTIONÄR sieht jedoch mit Blick auf die gut laufende Restrukturierung und die steigenden Zinsen mehr Chancen denn Risiken. Investierte bleiben dabei und setzen auf höhere Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
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