Die Commerzbank-Aktie hat in der vergangenen Woche rund zwölf Prozent zulegen können und dabei wichtige Trendlinien nach oben gekreuzt – vor allem dank neuer Zinsfantasie. So sind die Renditen der 10-jährigen US-Anleihen zuletzt stark gestiegen. Die Aktie verbucht heute gegen den allgemeinen Markt-Trend weitere Kursgewinne.
Hintergrund dieses Anstiegs sind die Aussagen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell, der vergangenen Mittwoch eine Straffung der US-Zinspolitik mit maximal möglicher Sensibilität avisierte. So sollen die milliardenschweren Anleihekäufe zurückgefahren werden – ein erster Zinsschritt wird von Volkswirten Ende 2022 erwartet. An den Anleihen-Märkten hat sich dadurch der Abverkauf beschleunigt – und im Gegenzug die Rendite hochschnellen lassen.
Konkret sind die US-Renditen langlaufender US-Papiere im Laufe des Dienstagvormittag bis auf 1,54 Prozent geklettert. Das ist der höchste Stand seit Juni. Vor einer Woche lag dieser langfristige Zinssatz auf Anlegerseite noch bei 1,34 Prozent.
Auch die Zinsstrukturkurve, die Differenz zwischen langen und kurzfristigen Zinsen, ist dadurch in den Vereinigten Staaten steiler geworden. Mittlerweile beträgt der Unterschied zwischen einer dreimonatigen und zehnjährigen Anleihe 142 Basispunkte.
Für die Commerzbank ist diese Entwicklung überaus positiv: Die zweitgrößte deutsche Privatbank ist sehr zinssensitiv und verdient primär mit der Kreditvergabe Geld. Laut Unternehmensangaben würde ein Anstieg der Zinsen um ein Prozent das Nettozinseinkommen im ersten Jahr um bis zu 650 Millionen Euro erhöhen.
Die Commerzbank-Aktie gewinnt am Dienstag rund ein Prozent und notiert bei 5,70 Euro.
Die Commerzbank setzt aufgrund der neu entfachten Zinsfantasie ihren Aufwärtstrend fort. Auch charttechnisch hat sich das Bild mit dem Überwinden des GD50 (5,39 Euro) und des GD200 (5,59 Euro) im Sinne eines frischen Kaufsignals aufgehellt. Mutige Neueinsteiger können aufspringen, investierte Anleger bleiben in jedem Fall weiter dabei. Kursziel: 8,00 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Commerzbank befinden sich im Aktionär-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)