Die Aussicht auf ein entschiedeneres Vorgehen im Kampf gegen die hohe Inflation belastet die US-Börsen. Der Leitindex Dow Jones Industrial verliert nach vier Gewinntagen in Folge 0,65 Prozent auf 33.214,73 Punkte. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,78 Prozent auf 4.017,00 Punkte. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,56 Prozent auf 12.233,77 Punkte nach unten.
„Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind besser ausgefallen als erwartet, daher wird der Zinsgipfel wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen“, sagte der Vorsitzende der US-Notenbank Fed Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. „Wenn die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten sollte, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen.“ Er wiederholte zudem die Aussage, dass weitere Zinserhöhungen angemessen seien.
„Die Äußerungen des Fed-Chefs erhöhen das Maß an Unsicherheit über die US-Leitzinsentwicklung in den kommenden Monaten“, schreibt Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Auf der jüngsten Zinssitzung vom 1. Februar schien die Botschaft relativ klar gewesen zu sein, dass es nun mit „kleineren“ Schritten von 0,25 Prozentpunkten weiter zum ultimativen Zielpunkt gehe. Der unerwartet robuste Start der US-Wirtschaft ins neue Jahr und neue Zweifel an einer zügigen Entspannung in puncto Inflation hätten jedoch den Handlungsdruck auf die Währungshüter wieder erhöht.
Unter den Einzelwerten stiegen die Aktien von Meta um gut zwei Prozent. Der hinter Facebook und Instagram stehende Konzern will sich informierten Personen zufolge womöglich noch in dieser Woche von Tausenden Beschäftigten trennen. Im November hatte das Unternehmen bereits 13 Prozent der Stellen gestrichen.
Die Anteilscheine von Snap knüpften an ihren Kurssprung vom Montag an und schnellten um knapp sechs Prozent in die Höhe. In den USA verstärken sich die Bemühungen, den chinesischen Wettbewerber Tiktok zu verbieten. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des US-Senats hatte am Sonntag dem Fernsehsender Fox News gesagt, dass er in dieser Woche einen Gesetzentwurf zum Verbot chinesischer Technologie einbringen wolle. Das Ansinnen von Mark Warner richtet sich auch gegen Tiktok, das sich im Besitz des chinesischen Internet-Technologieunternehmens Bytedance befindet. Snap betreibt die Foto-App Snapchat.
Die Aktien von Nutanix sackten um mehr als sechs Prozent ab. Der Cloud- und Datencenter-Anbieter hatte die Veröffentlichung eines Berichts zur Geschäftslage verschoben. Das überschatte gute Ergebnisse und einen starken Ausblick, schrieben Analysten. (mit Material von dpa-AFX)