US-Präsident Donald Trump hat am heutigen Freitag die Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve (SBR) per Dekret unterzeichnet (DER AKTIONÄR berichtete). Damit positionieren sich die Vereinigten Staaten als Vorreiter im globalen Wettlauf um digitale Vermögenswerte – mit weitreichenden Folgen für Märkte, Staaten und Anleger.
Die Reserve wird mit etwa 200.000 Bitcoin kapitalisiert, die aus zivil- und strafrechtlichen Beschlagnahmungen stammen, wie David Sacks, der neue „Krypto-Zar“ des Weißen Hauses, erklärte. Das entspricht einem aktuellen Wert von rund 18 Milliarden Dollar. Doch die Märkte reagierten zunächst mit Skepsis: Der Bitcoin-Kurs sackte um sechs Prozent ab, da Händler offenbar auf größere Käufe seitens der Regierung gehofft hatten. Experten wie Matt Hougan, Chief Investment Officer bei Bitwise, sehen das anders: „Der Markt irrt sich. Das ist ein klares bullishes Signal.“
Hougan zufolge eliminiert die SBR die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Regierung Bitcoin jemals verbietet – ein Szenario, das Anleger lange beschäftigt hat. Schon im November hatte die Federal Reserve Bank von Minneapolis angedeutet, dass Bitcoin die Regierung zwingen könnte, ihren Haushalt auszugleichen. Ein Verbot oder eine Steuer auf BTC wurde damals als mögliche Gegenmaßnahme genannt. Mit der strategischen Reserve scheint dieser Weg nun vom Tisch.
Dominoeffekt für andere Nationen
Die USA sind mit 207.189 BTC bereits führend unter den Staaten mit Bitcoin-Beständen, gefolgt von China (ca. 194.000 BTC) und Großbritannien (61.000 BTC). El Salvador, das Bitcoin zeitweise als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat, hält derzeit 6.103 BTC. Hougan ist überzeugt: „Die SBR erhöht die Wahrscheinlichkeit drastisch, dass andere Länder eigene Bitcoin-Reserven aufbauen.“ Für Staaten eröffnet sich ein kurzes Zeitfenster, um vor weiteren US-Käufen „vorauszulaufen“. Coinbase-CEO Brian Armstrong fügt hinzu: „Ich erwarte, dass viele G20-Staaten dem Beispiel der USA folgen.“
Rückenwind für Institutionen
Auch für institutionelle Anleger könnte die Entscheidung ein Wendepunkt sein. Der Internationale Währungsfonds (IWF), der sich gegen Bitcoin-Investitionen von Staaten wie El Salvador ausgesprochen hatte, verliert an Argumentationskraft. Am 3. März genehmigte der IWF zwar ein 1,4-Milliarden-Dollar-Programm für El Salvador – jedoch unter der Auflage, auf freiwillige BTC-Käufe zu verzichten. Mit der US-Reserve wird es für Organisationen wie den IWF schwieriger, Bitcoin als „gefährlich“ zu brandmarken, sagt Hougan.
Ryan Rasmussen, Forschungsleiter bei Bitwise, sieht die SBR als Startsignal: „Andere Länder werden kaufen, Vermögensverwalter und Finanzinstitute haben keine Ausreden mehr, und die Angst vor einem US-Verkauf ist passé.“ Zudem steige die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne US-Bundesstaaten Bitcoin kaufen – ein Szenario, das vor zwei Jahren noch undenkbar war. Krypto-Anwalt John Deaton betont: „Dass Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick nach ‚budgetneutralen‘ Wegen suchen sollen, mehr BTC zu erwerben, zeigt, wie ernst es die Regierung meint.“
Erst vor einem Jahr wurde der erste Spot-Bitcoin-ETF zugelassen - nun folgt die strategische Reserve. Die USA haben die Weichen gestellt - und der Rest der Welt könnte nun auf den Zug aufspringen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
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