Hedgefonds-Legende Ray Dalio hat in dieser Woche gewarnt: Sollte der Bitcoin weiter stark steigen, könnten sich Regierungen auf der ganzen Welt gezwungen sehen, die Digitalwährung zu verbieten. Eigentlich ein Schreckensszenario für Bitcoin-Fans, doch im aktuellen Marktumfeld kann selbst das niemanden schocken.
„Ich glaube nicht, dass Digitalwährungen so erfolgreich sein werden, wie die Leute es sich erhoffen“, sagte Dalio in einem Interview mit Yahoo Finance. Darin zweifelt der milliardenschwere Hedgefonds-Manager auch die Eignung der Bitcoin als Wertspeicher und Transaktionsmedium an.
Mehr noch: Wenn der Bitcoin oder andere Digitalwährungen eine „materielle“ Größe erreichen, würden Regierungen ohnehin mit Verboten reagieren und diese auch mit aller Kraft durchsetzen, warnt Dalio. Wann diese Schwelle erreicht sein könnte, dazu äußerte er sich allerdings nicht.
Bitcoin-Fans bleiben cool
Völlig unbeeindruckt von der Warnung hat der Bitcoin am Donnerstag allerdings weiter zugelegt und dabei die wichtige Marke von 16.000 Dollar überwunden. In der Nacht auf Freitag hat er bei rund 16.465 Dollar den höchsten Stand seit drei Jahren markiert und befindet sich damit zumindest aus technischer Sicht nun auf der Zielgeraden zum bisherigen Allzeithoch oberhalb von 20.000 Dollar.
YTD returns:
— Barry Silbert (@BarrySilbert) November 11, 2020
Bridgewater Pure Alpha II Fund: -18%
Bitcoin: +115%https://t.co/ZReibaV3Ud
Performance-Neid als Auslöser?
Der Grund für den Querschuss ist schnell gefunden – zumindest nach Meinung der Twitter-Nutzer. Barry Silbert, Gründer des Krypto-Vermögensverwalters Grayscale, hat in seinem Tweet kurzerhand die Performance des Bitcoin und Dalios Bridgewater Pure Alpha II Fund gegenübergestellt. Seit Jahresanfang habe Dalios Hedgefonds eine negative Rendite von 18 Prozent eingefahren, während der Bitcoin-Kurs um 115 Prozent gestiegen sei (Stand. 11. November). Auf dem jüngsten Mehrjahreshoch hat der Bitcoin seinen Vorsprung sogar auf fast 130 Prozent ausgebaut.
Von Unsicherheit keine Spur – Allzeithoch im Fokus
Sorgen vor beziehungsweise Forderungen nach einem Bitcoin-Verbot sind nicht neu und kommen immer wieder auf – vor allem dann, wenn der Bitcoin dank steigender Kurse wieder in aller Munde ist. Ob es technisch überhaupt möglich wäre, ist dabei fraglich. Allerdings würde die Hemmschwelle für die Marktteilnehmer natürlich steigen, wenn der Handel gesetzlich untersagt wäre. Bislang deuten sich in Europa und den USA aber keine konkreten Maßnahmen gegen Bitcoin & Co an.
Auch die gelassene Reaktion am Kryptomarkt auf Dalios vermeintliches Schreckensszenario spricht Bände: Von Unsicherheit oder Nervosität keine Spur – stattdessen hat der Bitcoin an seine Rallye angeknüpft und nun das bisherige Allzeithoch vor Augen. DER AKTIONÄR rechnet seit Längerem mit neuen Höchstständen und rät mutigen Anlegern zum Aufbau einer Bitcoin-Position.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.