Die Erholungsrally am Kryptomarkt hat am Dienstag etwas an Fahrt verloren. Während der Bitcoin am frühen Nachmittag auf 24-Stunden-Sicht etwas schwächer notiert, klettert Ethereum mit gebremstem Tempo weiter nach oben. Bei den übrigen Altcoins halten sich Gewinne und Verluste derweil in etwa die Waage.
Mit Blick auf die 7-Tages-Performance ist die Tendenz trotzdem eindeutig: Nahezu alle Coins und Token in den Top 100 nach Marktkapitalisierung haben auf Wochensicht teils deutliche Kursgewinne verzeichnet. Zu den wenigen Ausnahmen gehören dabei einige Stablecoins und Exchange-Token, die unverändert oder moderat im Minus notieren.
Der Bitcoin kommt dabei auf ein Wochenplus von rund zwölf Prozent, während Ethereum auf Rang 2 nach Market Cap innerhalb einer Woche sogar um satte 45 Prozent gestiegen ist. Noch besser haben sich in den Top 100 auf 7-Tages-Sicht nur vier Coins geschlagen: Lido DAO (+156 Prozent), Ethereum Classic (+78 Prozent), Polygon (+63 Prozent) und Aave (+50 Prozent).
Trotz Gegenbewegung: Fette Verluste seit Jahresanfang
Mit Blick auf die Kursperformance seit Jahresanfang stehen aber selbst die Wochen-Gewinner noch tief in der Verlustzone – und zwar größtenteils noch tiefer als Ethereum mit einem YTD-Minus von rund 59 Prozent. Einzige Ausnahme ist Ethereum Classic, wo sich das Minus seit Jahresanfang auf vergleichsweise relativ solide -28 Prozent beläuft.
Beim Bitcoin hat das 12-prozentige Kursplus der vergangenen sieben Tage derweil gereicht, um den Abschlag seit 1. Januar auf rund 53 Prozent zu reduzieren. Im Tief von Mitte Juni waren es noch vor kurzem knapp 62 Prozent.
Durch die Kursgewinne der vergangenen Tage hat auch der Krypto-Gesamtmarkt zu Wochenbeginn einen ersten wichtigen Meilenstein zurückerobert: Erstmals seit über einem Monat summiert sich die Market Cap aller Coins und Token wieder auf mehr als eine Billion Dollar. Im Hoch Ende 2021 waren es allerdings auch schon einmal gute drei Billionen Dollar.
Strohfeuer oder Beginn der Trendwende?
Die Gegenbewegung am Kryptomarkt sorgt nach den heftigen Verlusten der letzten Monate wieder für wachsende Zuversicht unter den Marktteilnehmern. Ob sie tatsächlich die erhoffte Trendwende ist und die Kurse nun wieder nachhaltig steigen, ist aber zumindest fraglich. Denn das schwierigen Makro-Umfeld aus starkem Dollar, steigenden Zinsen und Rezessionsangst hat sich in den letzten Tagen natürlich nicht einfach in Luft aufgelöst. Das Risiko, dass die Stimmung wieder ins Negative umschlägt und die jüngsten Gewinne wieder abgegeben werden, ist weiterhin vorhanden.
Die jüngste Bärenmarktrally nährt Hoffnungen auf ein Comeback des Kryptomarkts, birgt aber auch das Risiko einer erneuten Bullenfalle. Mutige Krypto-Anleger sollten daher möglichst langfristig investierten und gestaffelt einsteigen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
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