Die US-Notenbank wird sich am 22. März zu ihrer nächsten Sitzung treffen. Ein Zinsschritt von 50 Basispunkten wird immer wahrscheinlicher. Und weitere Zinsschritte könnten folgen. Die US-Notenbank könne ihren Zinserhöhungszyklus erst unterbrechen, wenn die Nation in eine Rezession gerät, so TS Lombard-Chefökonom Steven Blitz.
„Es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation, bis der Fed-Vorsitzende Jerome Powell eine Rezession herbeiführt, bis die Arbeitslosigkeit steigt, und dann werden die Fed-Zinsen nicht mehr erhöht", sagte Blitz in der "Squawk Box Europe" von CNBC. Er betonte, dass es der Fed an Klarheit über die Obergrenze von Zinserhöhungen mangelt, wenn es nicht zu einer solchen wirtschaftlichen Verlangsamung kommt.
„Sie haben keine Ahnung, wo der Höchstsatz liegt, weil sie keine Ahnung haben, wo sich die Inflation ohne eine Rezession einpendelt.“ Powell sagte gestern, dass die unerwartet guten Wirtschaftsdaten der letzten Wochen darauf hindeuten, dass das "endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher sein wird als bisher angenommen", da die Zentralbank versucht, die Inflation auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
„Es wird eine Rezession geben, und die Fed wird die Arbeitslosenquote auf mindestens 4,5 Prozent bringen, meiner Einschätzung nach wahrscheinlich sogar auf 5,5 Prozent bringen", sagte Blitz. Er wies darauf hin, dass es "Anzeichen" für eine wirtschaftliche Abschwächung in Form von Entlassungen im Finanz- und Technologiesektor und einem ins Stocken geratenen Immobilienmarkt gebe. Zusammen mit der Schwäche des US-Aktienmarktes deutete Blitz an, dass eine „Vermögenskrise und die Anfänge einer potenziellen Kreditklemme“ in Form einer zurückhaltenden Kreditvergabe der Banken im Gange sein könnten.
„Entweder kommt es Mitte des Jahres zu einer Rezession und der Leitzins liegt bei 5,5 Prozent, oder es gibt genug Schwung und die Fed macht weiter. Wenn sie weitermacht, schätze ich, dass die Fed den Leitzins auf 6,5 Prozent anheben wird, bevor sich die Dinge wirklich verlangsamen und umkehren", sagte er.
Die Fed sitzt in der Zwickmühle. Die Notenbank will die Inflation einfangen, läuft aber Gefahr, eine Rezession mit ihrer Zinspolitik auszulösen. Und je höher die Zinsen steigen, umso kräftiger könnte die Rezession werden. Die inverse Zinskurve jedenfalls verheißt nichts Gutes.