Gewalttätige Proteste wütender Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump in der Hauptstadt Washington sind eskaliert und haben für Entsetzen in aller Welt gesorgt. Angesichts der Ausschreitungen wurde die Nationalgarde mobilisiert. Nun meldet sich Trump zu Wort – und stimmt versöhnliche Töne an.
Nach einer aufstachelnden Rede des Republikaners marschierten Trump-Unterstützer vor dem Kapitol auf, dem Sitz des US-Parlaments, um gegen die Zertifizierung der Präsidentschaftswahlergebnisse zu protestieren. Randalierer stürmten das Kongressgebäude. Parlamentssäle wurden geräumt, Abgeordnete in Sicherheit gebracht.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Randalierer Scheiben zerschlugen, sich so Zugang zum Gebäude verschafften und auch in Abgeordnetenbüros eindrangen. Auf einem anderen Bild posierte ein Demonstrant im geräumten Senatssaal mit erhobener Faust auf dem Platz des Kammervorsitzenden.
Erst nach mehreren Stunden brachten Sicherheitskräfte die Lage am Parlamentssitz wieder unter ihre Kontrolle. Kurz darauf nahm der Kongress seine Arbeit wieder auf. Mittlerweile hat der Kongress Joe Biden als Sieger der Präsidentschaftswahl bestätigt.
Für Erleichterung sorgt am Donnerstag die Ankündigung Trumps, die Amtsgeschäfte am 20. Januar geordnet an seinen Nachfolger zu übertragen. Allerdings sei er nicht mit dem Ausgang der Wahl einverstanden.
Die Börsianer reagieren bemerkenswert cool auf die Ausschreitungen im Kapitol und die Warnungen von Experten vor einem Bürgerkrieg in den USA. Der Dow Jones Future notiert am Donnerstag 157 Punkte im Plus. Bleibt die Lage unter die Kontrolle, wird der US-Markt seine Rekordfahrt fortsetzen.
(Mit Material von dpa-AFX)