Die anhaltende Unsicherheit rund um ein neues Corona-Hilfspaket der US-Regierung haben den US-Indizes am Donnerstag einen Teil ihrer anfänglichen Gewinne gekostet. Daran konnten auch aktuelle Konjunkturdaten nichts ändern: Während die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas niedriger als erwartet ausfiel, ist der US-Einkaufsmanagerindex im Vergleich zum August gesunken.
Nach anfänglichen Gewinnen von rund einem Prozent rettete der Dow Jones letztlich nur ein minimales Plus von 0,1 Prozent auf 27.817 Punkte übers Ziel. Der S&P 500 stand zum Handelsschluss 0,5 Prozent höher bei 3.381 Punkten, war im Tagesverlauf aber kurzzeitig sogar ins Minus gerutscht.
Im Dow blieben die Boeing -Aktien mit 1,6 Prozent auf Erholungskurs. Die klarer werdende Aussicht auf eine baldige Flugerlaubnis für den Krisenjet 737 Max wurde am Donnerstag von einem positiven Analystenkommentar ergänzt. Laut dem Goldman-Sachs-Analysten Noah Poponak könnten sich die Sorgen um die Auftragssituation für das Flugzeug als überzogen herausstellen.
Das Schlusslicht im Dow waren in einem getrübten Branchenumfeld die 2,2 Prozent tieferen Aktien von Chevron. Im Ölsektor blieben die Papiere am Donnerstag allgemein unter Druck, weil der Preis für ein Fass der US-Ölsorte WTI unter die Marke von 40 Dollar fiel. Im S&P 500 sackten ExxonMobil und Occidental Petroleum sowie dem Branchenausrüster Schlumberger um mehr als drei Prozent ab.
Tech wieder top
Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 konnte rund 1,4 Prozent zulegen und hat dabei von der soliden Entwicklung der Branchen-Schwergewichte Amazon, Microsoft, Alphabet und Facebook profitieren, die jeweils um mindestens ein Prozent vorrückten.
Überdurchschnittlich zulegen konnten die Papiere von Netflix (+5,5 Prozent) und Tesla (+4,5 Prozent). Die Apple-Aktie stieg um rund 0,9 Prozent.
Klar herausstechen aus dem Gesamtmarkt konnte die Aktie von Bed Bath & Beyond. Nach überraschend starken Quartalszahlen ist die Aktie der US-Einzelhandelskette um über 30 Prozent nach oben gesprungen.
Auch die Aktie des krisengeplagten E-Mobilitäts-Spezialisten Nikola legte zeitweise rund 30 Prozent zu und ging fast 18 Prozent höher aus dem Handel – eine Fortsetzung der Gegenbewegung vom Vortag.
Mit Material von dpa-AFX.