Viele Börsianer fürchten steigende Anleiherenditen als Konkurrenz für Aktien. Doch verschiedene Studien belegen: Oft steigen die Aktienindizes in Zinssteigerungsphasen sogar.
Seit August 2020 steigen die US-Zinsen. Damals betrug die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen 0,51 Prozent, Ende März ging es bis auf 1,77 Prozent hinauf. Zuletzt notierten zehnjährige US-Treasuries bei 1,66 Prozent. Die Anleihezinsen steigen im Zuge anziehender Inflationsraten. In den USA stiegen die Verbraucherpreise zuletzt um 4,2 Prozent – der höchste Wert seit fast 13 Jahren.
Aktienanleger fürchten Inflation in der Regel wie der Teufel das Weihwasser. Denn wenn die Teuerung zu stark anzieht, könnten sich die Notenbanken gezwungen sehen, aktiv gegenzusteuern. In diesem Falle würden die Kapitalmarktzinsen spürbar steigen und Aktien damit im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen. Noch sind die Zinsen in den wichtigsten Industrieländern sehr niedrig, in Europa teilweise sogar im negativen Bereich. Dennoch könnten die Aktien über weiter steigende Zinsen belastet werden, so die Befürchtung vieler Börsianer. Sollten Anleger nun ihre Depots umschichten?