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08.01.2016 Bernd Förtsch

Vertrauensverlust!

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Vertrauen ist alles, die Grundlage von fast allem im Leben. Neun Buchstaben, die entscheidend im Jahr 2016 sind, mit Potenzial zum Wort des Jahres, wenn nicht sogar des Lebens.
Börse ist Vertrauen auf die Zukunft. Das Gewinn-Multiple (KGV) als Bewertungskennzahl spiegelt nichts anderes wider, als die Zuversicht der Investoren, dass eine Firma in den nächsten Jahren über die Gewinne ihren heutigen Wert erwirtschaftet. China – das Thema der ersten Handelswoche – stand bis vor Kurzem als Garant für Wachstum in der Welt. Dem Wachstum auf Pump misstraut der Markt in einem hohen Maß. Ebenso, wie der Funktion der chinesischen Börse als freiem Marktplatz an sich. Willkürliche Handelsstopps und staatliche Eingriffe beschädigen das Vertrauen. Die Folge: Kapital aus dem In- und Ausland flüchtet aus dem chinesischen Markt, mit der Konsequenz, dass die Börsen den schlechtesten Start seit Jahren hinlegten.
Auch unser Geldsystem basiert auf Vertrauen. Die Menschen bauen darauf, dass sie für den Gegenwert, der auf den Banknoten abgedruckt ist, auch Güter kaufen können. Schwindet das Vertrauen in die Währung, fällt wie beim Euro der Kurs. Bundesanleihen können die Staaten nur ausgeben, weil die Menschen darauf vertrauen, dass sie vom Staat ihr Geld wieder zurückerhalten. Dafür akzeptieren sie sogar Negativzinsen. Vertrauen ist somit auch ein Synonym für Sicherheit. Dem deutschen Staat vertraut man Geld noch an, nicht aber den Staaten in Südeuropa, wie die Eurokrise gezeigt hat und noch immer zeigt. Nicht ohne Grund muss Südeuropa für weniger Vertrauen mehr Zinsen zahlen.
Das Vertrauen schwindet zunehmend. Momentan vor allem in die Politik und den Staat, den Bürgern ein Leben in Sicherheit und Freiheit als höchstes Gut zu gewährleisten. Nach den traurigen Ereignissen in Köln und Hamburg können sie darauf eben nicht mehr vertrauen. In diesem Zusammenhang verlieren zudem die GEZ-gepämperten öffentlich-rechtlichen Staatsmedien ARD und ZDF das Vertrauen. Indem man relevante Fakten wie im Fall der Kölner Unruhen bewusst weglässt oder gar nicht darüber berichtet, verstößt man gegen den Nachrichtenauftrag, für den die Bürger über Gebühren bezahlen. Das beschädigt das Vertrauen. Ebenso, wenn Polizeipräsidenten von einer „ruhigen Silvesternacht“ sprechen, obwohl in Wirklichkeit Terror und der Mob in den Straßen herrschen.
Vertrauen ist alles, ohne Vertrauen ist alles nichts. Das Vertrauen in unsere derzeitige Staatsführung und deren Exekutive habe ich mit den Ereignissen vom 31.12.2015 verloren.

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