Angesichts der von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zoll-Pause will auch die EU die geplanten Gegenzölle auf US-Produkte vorerst nicht in Kraft setzen. Dies kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag an. Dennoch sei die EU jederzeit bereit, auf neue Maßnahmen aus den Vereinigten Staaten zu antworten.
Von der Leyen teilte mit: "Wir haben die Ankündigung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben." Die EU-Gegenmaßnahmen seien von den Mitgliedsstaaten nachdrücklich unterstützt worden. Ursprünglich wären diese in der kommenden Woche in Kraft getreten, nun sollen sie ebenfalls für 90 Tage ausgesetzt werden.
"Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen in Kraft treten", versicherte von der Leyen. Zudem liefen Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmaßnahmen. „Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“
Zwar wirken die Worte der EU-Kommissionspräsidentin stark. Doch einen echten Hebel auf die USA hat die EU über Zölle zwischen 10 und 25 Prozent auf Waren wie Jeans, Motorräder und Whiskey nicht.
Deutlich erhöhen könnte die EU den Druck auf die USA allerdings durch eine engere Zusammenarbeit mit anderen relevanten Handelspartnern, wie den BRICS-Staaten. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“.
Bei den deutschen Indizes werden am Nachmittag zwar ein paar Gewinne realisiert. Doch das Stimmungsbild hat sich insgesamt durch den Rückzieher von Trump deutlich aufgehellt. Daran änderten auch die vermeintlich scharfen Worte von Ursula von der Leyen nichts.
DAX und Co sollten das Schlimmste hinter sich haben. Grundsätzlich ist Trump natürlich unberechenbar, ein Zurückrudern vom Zurückrudern ist allerdings unwahrscheinlich. Welche fünf Aktien nun vor einem Comeback stehen sollten, erfahren Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR.