Die US-Aktienmärkte geben heute nach, da die höheren Zinserwartungen weiterhin auf die Stimmung am Markt drücken und die jüngsten Ergebnisse des Einzelhandels Besorgnis über den Zustand der für die US-Wirtschaft so wichtigen Verbraucher wecken. Experten sehen allerdings ein etwas anderes Bild.
Der Dow Jones fällt um 622 Punkte beziehungsweise 1,83 Prozent und verzeichnete damit den stärksten Rückgang seit dem 18. Januar, als er um 1,8 Prozent fiel. Der S&P 500 rutscht um 1,8 Prozent ab und erlebt damit den schlimmsten Tag seit dem 15. Dezember, als er um 2,5 Prozent gefallen war. Der technologielastige Nasdaq Composite fällt um 2,2 Prozent zurück.
Home Depot ist das Dow-Mitglied mit der schlechtesten Performance und verliert sechs Prozent, nachdem der Heimwerkermarkt für das vierte Quartal einen schwächer als erwarteten Umsatz gemeldet hatte. Außerdem gab das Unternehmen einen gedämpften Ausblick.
Die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen klettert hingegen auf 3,9 Prozent, während der 2-jährige Zinssatz auf 4,7 Prozent ansteigt. Beide Zinssätze erreichten ebenfalls Niveaus, die seit November nicht mehr beobachtet wurden, da die Händler mit den unerwartet guten Inflationsdaten konfrontiert waren. Händler befürchten, dass die hartnäckige Inflation die US-Notenbank dazu veranlassen wird, die Zinsen länger hoch zu halten, was die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte.
Jeff Kilburg, CEO von KKM Financial, ist der Meinung, dass die Anleger trotz des anhaltenden Marktabschwungs optimistisch bleiben sollten. Das sagte er gegenüber der Nachrichtenseite CNBC. Nach seiner Meinung ist der Aufschwung am Anleihemarkt eher auf einen "Nachlaufeffekt" der höheren Fed-Zinsen zurückzuführen als auf einen Bärenmarkt. Er fügte hinzu, dass die 10-jährige Anleihe bei dieser hohen Rendite eine hervorragende Kaufgelegenheit" darstelle.
"Der Markt scheint gelassen zu sein, obwohl er im Moment nach unten geht - das ist nur die Art und Weise, wie einige Investoren vorpreschen“, sagte Kilbrug. „Es gibt einige Emotionen auf dem Markt, aber dieser Abwärtstrend wird aufgekauft werden. Der Markt ist immer noch im Aufwind.“