Trotz der schwachen Vorgaben aus Amerika und aus Asien springt der DAX am Mittwoch gleich zum Handelsauftakt über die psychologisch wichtige 13.000-Punkte-Marke und kann sich dort auch halten. In der Zwischenzeit hat er sogar die 13.100 zurückerobert. Offensichtlich haben die Anleger das Brexit-Thema und die Konjunkturrisiken ausgeblendet und stattdessen große Hoffnungen in die EZB-Sitzung am Donnerstag gesetzt.
Die Erwartungen auf geldpolitische Veränderungen sind nach Ansicht von Ulrike Kastens, Volkswirtin der DWS, nicht sehr hoch sind, zumal auch Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel zuletzt in einem Interview das Volumen des PEPP als angemessen bezeichnet habe. Im Mittelpunkt dürften am Donnerstag die neuen Wachstums- und Inflationsprojektionen stehen.
Während die BIP-Projektionen im Großen und Ganzen unverändert bleiben dürften, sollte das Augenmerk auf der Inflationsentwicklung liegen, so Kastens. Hier steckt die EZB in einem Dilemma. Weil der Euro stark aufgewertet hat, wird sich die Inflationsrate noch weiter von ihrem Ziel von unter, aber nahe zwei Prozent entfernen. Dies ist laut Kastens nicht im Sinne der EZB, weshalb der "Easing Bias", also die Bereitschaft, geldpolitisch weiter nachzulegen, weiter deutlich bekräftigt werden dürfte.
Der DAX bewegt sich weiterhin in der angestammten Handelsspanne zwischen 12.800 auf der Unter- und 13.200 auf der Oberseite. Sollte der Ausbruch gelingen müssen noch die Hürden bei 13.313 und 13.460 gemeistert werden, bevor es Richtung Allzeithoch gehen kann.
DER AKTIONÄR ist seit Freitag nicht im Markt positioniert. Mehr dazu im "DAX-Check" bei DER AKTIONÄR TV.