Angetrieben von Techwerten haben die US-Aktienmärkte am Freitag klare Gewinne verbucht. Gestützt hätten Spekulationen, dass ein Großteil der schlechten Unternehmensnachrichten bereits eingepreist sei. Die Technologietitel an der Nasdaq profitierten von unerwartet guten Quartalszahlen von Netflix und zogen überdurchschnittlich an.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 1,00 Prozent auf 33.375,49 Punkte. Damit reduzierte der US-Leitindex sein Minus für die abgelaufene Woche auf rund 2,7 Prozent. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 1,89 Prozent auf 3.972,61 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 2,86 Prozent auf 11.619,03 Punkte zu. Das war der höchste Tagesgewinn seit Ende November. Damit hat der 2022 besonders gebeutelte Index nun schon die dritte Gewinnwoche in Folge hinter sich.
"Die Furcht vor einer Rezession scheint den Optimismus einiger Unternehmen zu überlagern, deren Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen sind", kommentierte Fiona Cincotta, leitende Finanzmarktanalystin bei City Index. "Man ist sich darüber im Klaren, dass die Gewinne wahrscheinlich schwächer ausfallen werden, aber ich denke, das ist schon weitgehend eingepreist."
Für die gute Stimmung im Tech-Sektor zum Wochenausklang sorgten starke Abonnentenzahlen des Streaming-Pioniers Netflix. Auch der angekündigte massive Stellenabbau der Google-Mutter Alphabet, die damit anderen Tech-Riesen wie Microsoft, Amazon und Facebook-Mutter Meta folgt, stieß am Markt auf ein positives Echo.
Die Aktien von Netflix erklommen den höchsten Stand seit neun Monaten und gewannen letztlich 8,5 Prozent. Damit waren sie Spitzenreiter im technologielastigen Nasdaq-100-Index. Vor allem beim Zuwachs der Kundenzahl überzeugte der Konzern, indem er im Schlussquartal 2022 unter dem Strich 7,66 Millionen neue Abonnenten hinzugewann und damit die Erwartungen deutlich übertraf. Zahlreiche Analystenhäuser hoben ihre Kursziele an.
Die A-Aktien von Alphabet verteuerten sich um 5,3 Prozent. Als nächstes Schwergewicht der Tech-Branche streicht die Google-Mutter tausende Arbeitsplätze. Weltweit sollen rund 12.000 Jobs wegfallen. Das entspricht rund sechs Prozent der Belegschaft.
Die Papiere der Telekom-Tochter T-Mobile US endeten praktisch unverändert, nachdem sie fast den gesamten Handelsverlauf im Minus notiert hatten. Hacker haben sich Zugriff auf Daten von rund 37 Millionen Kunden des Unternehmens verschafft. Allerdings geht es den Angaben des Unternehmens zufolge nicht um hochsensible Kundendaten. Dennoch schloss der Mobilfunker nicht aus, dass durch den Vorfall hohe Kosten entstehen könnten.