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18.10.2022 Fabian Strebin

Schlussglocke USA: Quartalszahlen treiben Kurse – Salesforce und Johnson & Johnson vorne

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citi S&P 500

Die Aufwärtsbewegung an den US-Börsen ging heute weiter. Immer mehr Unternehmen veröffentlichen derzeit Zahlen, die besser als erwartet ausfallen, auch wenn sich die Aussichten abkühlen. Wirtschaftssorgen traten nach durchwachsenen Konjunkturdaten zudem etwas in den Hintergrund. Allerdings kommt das Gros der Firmen noch mit den Ergebnissen zum abgelaufenen Quartal

Die US-Börsen haben ihre schwungvolle Erholung am Dienstag dank weiterer guter Unternehmenszahlen fortgesetzt. Nach einem Kursplus von über zwei Prozent schloss der Leitindex Dow Jones Industrial 1,1 Prozent höher bei 30.523,80 Punkten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete einen Kursanstieg um 0,8 Prozent auf 11.147 Zähler.

citi US Tech 100 (WKN: CG3AA3)

Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda stellt indes die Nachhaltigkeit der derzeitigen Kursgewinne noch infrage. „Das Gefühl einer Bärenmarktrally ist immer noch stark vorhanden“, schrieb der Experte. Er sei nicht davon überzeugt, dass dahinter viel Substanz stecke, „denn das wirtschaftliche Umfeld sieht tückisch aus, und wir wissen nicht einmal, ob wir den Höhepunkt der Inflation und der eingepreisten Zinserwartungen schon erreicht haben“.

Die US-Industrie hatte ihre Produktion im September spürbar und gegenüber dem Vormonat überraschend deutlich ausgeweitet. Dagegen verschlechterte sich die Stimmung auf dem amerikanischen Häusermarkt im Oktober stärker als erwartet, wie der Rückgang des NAHB-Hausmarkt-Index zeigte. Es ist der mittlerweile zehnte Rückgang in Folge. Der Indikator hat damit den niedrigsten Stand seit August 2012 erreicht, wenn man den Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 als Sonderereignis herausrechnet.

Als positiver Unternehmensbericht, der die gute Marktstimmung trägt, wurden vor allem die Zahlen von Goldman Sachs genannt. Beim Branchenriesen brachen die Nettoerträge zwar ein, allerdings nicht so stark wie von Experten erwartet. Laut RBC-Analyst Gerard Cassidy lag das Ergebnis je Aktie sogar deutlich über den Prognosen. Die Papiere der Wall-Street-Ikone legten davon angetrieben um rund drei Prozent zu. Eine Serie zuletzt meist gut ankommender Resultate aus dem Bankensektor setzte sich damit fort.

Goldman Sachs Group Inc (WKN: 920332)

Zum größten Dow-Gewinner wurden aber die Titel des Software-Unternehmens Salesforce, die um 4,8 Prozent anzogen. Sie profitierten davon, dass der Gründer des aktivistischen Investors Starboard, Jeff Smith, in einem Interview des US-Wirtschaftssenders CNBC von einer deutlichen Beteiligung gesprochen hatte. Der Investor sieht demnach reichlich Potenzial in den Papieren, die im laufenden Jahr mit einem Minus von fast 40 Prozent drittschwächster Wert im Dow sind.

Salesforce (WKN: A0B87V)

Derweil schossen die Papiere des Biotech-Unternehmens Akouos um 90 Prozent hoch, weil der Pharmakonzern Eli Lilly nach ihm greift. Anleger, die die Aktie erst Anfang August auf einem Zwischentief gekauft haben, können sich über eine Verfünffachung freuen. Die Aktionäre von Eli Lilly reagierten entspannt, die Titel traten auf der Stelle.

Bei Johnson & Johnson war die Reaktion auf die vorgelegten Zahlen hingegen negativ: Die Aktien waren mit einem Abschlag von 0,3 Prozent einer der wenigen Verlierer im Dow. Den Konsumgüter- und Pharmakonzern bremsten beim Umsatz Währungseffekte aus – der bereinigte Nettogewinn ging zurück

Johnson & Johnson (WKN: 853260)

Der Euro hat sich am Dienstag weiter deutlich über 0,98 US-Dollar behauptet. Nach dem Tageshoch bei 0,9876 Dollar kostete die Gemeinschaftswährung im New Yorker Handel zuletzt 0,9847 Dollar und damit unwesentlich mehr als im europäischen Nachmittagsgeschäft. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 0,9835 (Montag: 0,9739) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 1,0168 (1,0268) Euro gekostet.

Insgesamt durchwachsene Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA bewegten den Euro kaum. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Oktober zwar auf niedrigem Niveau etwas aufgehellt, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Sie fielen damit besser als erwartet aus, kommentierten die Volkswirte der Landesbank Helaba. Die Bewertung der Konjunkturlage ging allerdings weiter zurück.

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Mit Material von dpa-AFX.

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