Dick im Minus haben heute Technologietitel geschlossen. Weiterhin belasteten Sorgen im Zollstreit, zudem gibt es Neuigkeiten im Wettbewerb um Künstliche Intelligenz aus Chin. Dämpfend wirkten auch global anziehende Anleiherenditen.
Nach seiner Stabilisierung zur Wochenmitte verlor der von Tech-Werten beherrschte Nasdaq 100 2,8 Prozent auf 20.052,63 Punkte. Damit schloss das Börsenbarometer knapp unter der 200-Tage-Durchschnittslinie. Sie gilt als Gradmesser für den längerfristigen Trend und war vorher seit August vergangenen Jahres nicht angekratzt worden.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,8 Prozent auf 5.738,51 Zähler nach unten. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte ein Prozent auf 42.579,08 Punkte ein.
Die Experten der Investmentbank JPMorgan schrieben mit Blick auf den aktuellen Renditeanstieg, das geplante Infrastrukturpaket in Deutschland sei eine geradezu "seismische Meldung" gewesen für den Anleihemarkt. Am Mittwoch war die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen an einem Tag so stark gestiegen wie seit dem Jahr 1990 nicht mehr. Und der Trend setzt sich fort, mit weiteren Folgeeffekten in anderen Ländern. In Japan erreichten die Zinsen ein Hoch seit zehn Jahren.
Die US-Zollpolitik sendete zuletzt unterschiedliche Signale. So haben die USA zwar vorerst Zölle auf Waren aus Mexiko weitgehend ausgesetzt. US-Präsident Donald Trump schrieb, er habe mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum telefoniert. Er habe den Aufschub aus "Respekt und Entgegenkommen" gewährt, erklärte der Republikaner. Auch für einen guten Teil der kanadischen Importe wurde ein Aufschub bis 2. April vereinbart.
Aus China, mit denen die USA ebenfalls im Handelsclinch liegt, kamen Neuigkeiten im Bereich Künstliche Intelligenz , die Erinnerungen an die jüngste DeepSeek-Schockwelle aufkommen ließen. Der in New York gelistete Online-Händler Alibaba stellte mit QwQ-32B ein KI-Modell vor, das offenbar mit DeepSeeks R1 vergleichbar ist. Wie hier kommt man offenbar mit vergleichsweise geringen Rechenkapazitäten aus. Die Aktien von Alibaba büßten in dieser Gemengelage anfängliche Gewinne ein und verloren 1,5 Prozent.
Der Chiphersteller Nvidia hatte zuletzt besonders unter der Furcht vor Konkurrenz durch effizientere KI-Sprachmodelle aus China gelitten. Dessen Aktien sanken nun um 5,6 Prozent. Seit dem Rekord Anfang Januar kommt der KI-Highflyer und Anlegerliebling nicht mehr richtig in Gang. Insgesamt sank der Börsenwert der Tech-Werte im Nasdaq 100 seit Mitte Februar deutlich.
Mit Marvell Technology fiel ein anderer KI-Hoffnungsträger mit besonders hohen Kursverlusten auf. Die Aktien des Halbleiterwerts brachen um fast 20 Prozent ein, nachdem der Umsatzausblick enttäuscht hatte.
Als Schlusslicht im Nasdaq 100 knickten die Anteilsscheine vom MongoDB um mehr als ein Viertel ein. Das Datenbanksoftware-Unternehmen hatte eine schwächere Jahresprognose als erwartet abgegeben. Im Sog dessen fielen die Papiere der Cloud-Datenbank-Unternehmen Cloudflare um mehr als acht Prozent und die von Snowflake um fast neun Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.