Eine Einigung im US-Schuldenstreit rückt laut verschiedenen Medienbericht näher. Das sorgte für deutliche Erholung bei den großen Indizes. Gefragt waren zudem erneut Technologietitel und Werte aus dem Halbleitersektor. Mehrere Konjunkturdaten sorgten ebenfalls für Rückenwind.
Beflügelt von Entspannungssignalen im US-Schuldenstreit haben die US-Aktienmärkte am Freitag merklich zugelegt. Laut einem Bericht der New York Times scheinen die Unterhändler von Demokraten und Republikaner einer Einigung nahe zu sein und hätten bereits mit der Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs begonnen. Der Zeitung zufolge soll die Obergrenze für zwei Jahre angehoben werden. Frische Konjunkturdaten fielen insgesamt besser als erwartet aus.
Der Dow Jones Industrial stieg wieder über die Marke von 33.000 Punkten und schloss 1,00 Prozent höher bei 33.096,58 Zählern. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochenverlust von rund einem Prozent an. Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,3 Prozent auf 4.201,21 Punkte. Der Nasdaq 100 setzte seine Vortagesrally fort und gewann 2,6 Prozent auf 14.301,8 Punkte.
In den USA stiegen die Aufträge für langlebige Güter im April, während Experten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Zudem legten die Konsumausgaben im April überraschend deutlich zu. Ferner trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher - gemessen am Uni-Michigan-Index - im Mai nicht so stark ein wie befürchtet.
Unternehmensseitig standen nach der Euphorie um den Halbleiterkonzern Nvidia vom Vortag nun Marvell Technology im Blick. Der Chipentwickler, der nach US-Börsenschluss am Vorabend seine Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichte, erwartet wie Nvidia ebenfalls einen starken KI-bezogenen Umsatzanstieg. Die Aktie sprang um 32,7 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. Andere Chipwerte wie Intel, NXP Semiconductors oder Micron profitierten davon und verteuerten sich zwischen 4,5 und 5,8 Prozent.
Die Autobauer Ford und Tesla kündigten eine Partnerschaft zum Aufladen von Elektrofahrzeugen an. Demnach sollen Ford-Elektroautos Zugang zu den mehr als 12.000 Schnellladestationen von Tesla (Supercharger) in Nordamerika erhalten. Zudem sollen künftige E-Modelle von Ford den Tesla-Stecker übernehmen. Damit würde sich die Zahl der Schnellladestationen, die Ford-Elektroautos zur Verfügung stehen, verdoppeln. Die Ford-Aktien schlossen 1,9 Prozent höher. Die Tesla-Anteilsscheine gewannen 4,8 Prozent.
Um 4,15Prozent nach oben ging es für die Papiere von Costco Wholesales nach Zahlen der Großhandelskette. Die Titel von Bunge stiegen um 0,7 Prozent. Das Agrarhandels-Joint-Venture Viterra, an dem Glencore knapp die Hälfte besitzt, verhandelt informierten Kreisen zufolge mit dem US-Konkurrenten über eine Fusion. Dies berichtete am Donnerstag die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Der Kurs des Euro erholte sich im US-Handel etwas von seinem Zweimonatstief aus dem späten europäischen Geschäft und notierte zuletzt bei 1,0728 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0751 (Donnerstag: 1,0735) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9301 (0,9315) Euro.
US-Staatsanleihen gaben leicht nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um 0,06 Prozent auf 112,56 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Papiere stieg im Gegenzug auf 3,79 Prozent
Mit Material von dpa-AFX.