Die US-Börsen haben am Donnerstag einen neuen Erholungsversuch gewagt. Auf die kräftigen Verluste der vergangenen zwei Handelstage folgten deutliche Gewinne. Der schwankungsreiche Handel setzt sich damit fort.
Der Dow Jones Industrial stieg letztlich um 1,82 Prozent auf 34 639,79 Punkte und machte so zumindest sein Vortagesminus mehr als wett. Am Mittwoch war das US-Börsenbarometer auf ein Achtwochentief gesackt und hatte sich damit um sieben Prozent von seinem Rekordhoch Anfang November entfernt.
Der marktbreite S&P 500 rückte am Donnerstag um 1,42 Prozent auf 4577,10 Zähler vor. An der Nasdaq ging es nach einem Auf und Ab für den Auswahlindex 100 schließlich um 0,71 Prozent auf 15 990,76 Punkte nach oben.
Zur Wochenmitte hatte die Nachricht über den ersten Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Variante Omikron in den USA einen Erholungsversuch der angeschlagenen US-Börsen beendet. Dies sei aber sicher nicht der echte Grund für die panikartigen Verkäufe gegen Ende des Handelstags gewesen, ist Anlagestratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets überzeugt. "Die Investoren trauen dem Braten schier endlos steigender Kurse einfach nicht mehr", resümierte er stattdessen. Vor allem wohl deshalb, weil die Geldpolitik als Unterstützungsfaktor in den kommenden Monaten wegfallen dürfte.
Eine Einschätzung der wirtschaftlichen Folgen von Omikron bleibt aber weiterhin schwer, weil die Datenlage noch nicht ausreicht. Doch laut JPMorgan-Analyst Marko Kolanovic könnte ersten Berichten zufolge die Omikron-Variante weniger tödlich sein als ihre Vorgänger. Das würde sich mit Erkenntnissen aus der Entwicklung von Viren in der Vergangenheit decken, schrieb er. Ein Ende der Pandemie könnte dadurch in Sicht kommen und risikoreiche Anlagen wie Aktien davon profitieren.
Mit Material von dpa-AFX