Die Europäische Union hat gegen den aufstrebenden chinesischen Online-Konzern Temu - eine Tochter von Pinduoduo - ein offizielles Untersuchungsverfahren eingeleitet. So hat die Aktie darauf reagiert.
In nur 18 Monaten hat sich das chinesische E-Commerce-Unternehmen Temu zu einem der führenden Online-Händler in Deutschland entwickelt. Eine aktuelle Studie der Consumer Panel Services GfK zeigt, dass Temu im ersten Halbjahr 2024 bereits den sechsten Platz unter den meistgenutzten Online-Shops in Deutschland erreicht hat. An der Spitze der Rangliste stehen weiterhin etablierte Namen wie Amazon, eBay und Otto, dicht gefolgt von Zalando und Kaufland. Von Januar bis Juni 2024 nutzten rund 1,3 Millionen deutsche Verbraucher die Temu-Plattform für ihre Einkäufe und hat sich damit schnell einen Namen gemacht.
Das sind die Vorwürfe
Die EU wirft dem Konzern Verstöße gegen das kürzlich in Kraft getretene Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) vor. Im Fokus der Untersuchung stehen mehrere Aspekte des Geschäftsmodells von Temu. Besonders kritisch sieht die Kommission den möglichen Vertrieb von Produktfälschungen und potenziell gefährlichen Waren über die Plattform.
Elektrogeräte und Spielzeug im Fokus
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, dürfte die EU mit regulatorischen Maßnahmen und einer verstärkten Aufsicht drohen. Temu wäre gezwungen, erhebliche Ressourcen in die Anpassung der gesamten Produktpalette zu investieren, die dementsprechend zu finanziellen Belastungen führen könnten. Besonderes Augenmerk dürften die Prüfer auf die bei Temu angebotenen Elektrogeräte und Spielzeuge richten. Diese Artikel werden zum Teil ohne die erforderliche CE-Kennzeichnung zum Verkauf angeboten. Das CE-Zeichen ist in der Europäischen Union von großer Bedeutung, da es bestätigt, dass ein Produkt die grundlegenden Sicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzanforderungen erfüllt. Seitdem die Bedenken der Europäischen öffentlich publiziert worden sind, hat die Aktie reagiert und rund drei Prozent nachgegeben.
DER AKTIONÄR favorisiert im E-Commerce-Sektor den Platzhirsch Alibaba.
Pinduoduo gehört zu den acht Mitgliedern im China Tech-Giganten Index von DER AKTIONÄR. Neben den DER AKTIONÄR-Favoriten Xiaomi, Alibaba und Tencent erhält der Strategieindex weite interessante Firmen wie E-Commerce-Konzern JD.com. Anleger, die breiter gestreut in den chinesischen Aktienmarkt investieren wollen, haben mit dem Indexzertifikat WKN DA0AC6 die Möglichkeit, an der Entwicklung von acht Aktien aus dem Reich der Mitte zu partizipieren. Mehr Informationen zum Index gibt es hier.