Die Prognosen für den S&P 500 und die Konjunktur für das Jahr 2022 sind zuversichtlich. Heute blickt DER AKTIONÄR auf das derzeitige Sorgenthema: die hohe Inflation. Wird sie weiter anhalten oder sich im Laufe des Jahres abschwächen? Die Analysten an der Wall Street sind gespaltener Meinung.
Die heutige Frage lautet: Wie sind die Prognosen für die Inflation im Jahr 2022?
Die Zinsen driften zwar nach oben, werden laut Federated Hermes aber auf einem insgesamt niedrigen Niveau bleiben. Um den Risiken der Inflation zu entkommen, sollten Anleger auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht setzen. Diese können gestiegene Kosten ausgleichen, indem sie die Kundenpreise erhöhen.
AXA Investment Managers gibt sich zuversichtlich, dass die Inflation trotz hoher Zinsen nur vorübergehend sein wird: ,,Etwas höhere Zinsen und eine leichte Abschwächung des Gewinnwachstums bei Aktien sind kaum Grund für Bärenmärkte.“
Columbia Threadneedle erwartet, dass sich die Inflation durch Verbesserungen in der Lieferkette allmählich abschwächen wird. Wells Fargo rechnet ebenfalls mit einem Rückgang der Inflation in der zweiten Jahreshälfte, sieht die Teuerungsrate aber weiterhin bei vier Prozent.
JPMorgan sagt dagegen ein erhöhtes Risiko für einen länger anhaltenden Inflationsdruck voraus. Auch wenn sich die Lieferengpässe entspannen, wird es weiterhin einen Mangel an Arbeitskräften geben. Die Bank empfiehlt Anlegern deshalb, auf einen Short-Korb an Aktien von Unternehmen mit hoher Arbeitsintensität und schwacher Preissetzungsmacht zu setzen.
Die Inflation ist auch 2022 weiterhin ein bestimmendes Thema an der Börse. DER AKTIONÄR bleibt aber bullish, da sich die Pandemie dem Ende nähern dürfte.