Am Freitag bekommen Anleger drastisch vor Augen geführt, welche immense Bedeutung die Schwergewichte im Techsektor für den gesamten Aktienmarkt erlangt haben – selbst hierzulande. Verluste bei Apple, Amazon und Co drücken die wichtigen Indizes zum Wochenabschluss nach unten.
Der Nasdaq Composite Index büßt bis 16:40 Uhr MESZ 2,9 Prozent ein, Standard & Poor's 500 und Dow Jones notieren ebenfalls im Minus. Die schwache Performance wird auch nicht durch einen besser als erwarteten US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag abgefedert. Zunächst hatten die Standardwerte auf die Veröffentlichung mit Gewinnen reagiert, dann aber, unter dem Eindruck der Verluste bei Big Tech, ins Minus gedreht.
Die Wellen an der Wall Street schlagen über bis nach Frankfurt, wo der DAX am Nachmittag nicht nur unter die 13.000-Punkte-Marke fällt, sondern zeitweise sogar die wichtigen charttechnischen Unterstützungen bei 12.930 und 12.850 Zählern durchbricht. Die "rote Laterne" im DAX hält Vonovia nach der Durchführung einer Kapitalerhöhung (-6%).
An der Wall Street kommen die großen Techfirmen unter die Räder. Die Aktie von Apple (-6%) büßt ebenso ein wie Amazon (-4%), Microsoft (-3%), Tesla (-3%) und Nvidia (-5,7%). Alle genannten Werte notierten in den vergangenen Tagen auf Rekordniveau und sind gegenüber dem Crash-Tief im März im Kurs um hohe zwei- oder sogar dreistellige Prozentwerte gestiegen – selbst nach dem laufenden Abverkauf.
Eine Ausnahme im Meer der vielen Kursverlierer stellt die Aktie des Kreuzfahrtriesen Carnival dar. Das Papier notiert rund 1,1 Prozent fester bei 17,80 Dollar. Auslöser für den Anstieg ist die Hoffnung der Investoren auf eine Wiederaufnahme des Kreuzfahrtbetriebs, nachdem der Konzern für Costa und AIDA entsprechende Starttermine genannt hat.
Trotz prinzipiell günstiger Wirtschaftsdaten setzt sich der Abverkauf an den internationalen Aktienmärkten am Freitag fort. DER AKTIONÄR sieht in der Korrektur indes noch kein Anzeichen für eine generelle Trendwende.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Apple, Nvidia, Tesla.