Vor US-Börsenstart ist so einiges los. Zuerst gab die Europäische Zentralbank (EZB) einen historischen Zinssprung um 75 Basispunkte im Zuge der Inflationsbekämpfung bekannt. Kurz darauf wurden neue Daten zum Arbeitsmarkt in den USA bekannt. Beides sorgte bisher für Verkaufsimpulse bei Dow Jones und Co.
Nach der Erholung zur Wochenmitte steht am Donnerstag an den US-Börsen ein eher zögerlicher Start bevor. Vorbörslich hatten die Anleger erst einmal den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank abgewartet. Mit einer Anhebung um 0,75 Prozentpunkte trafen die Währungshüter letztlich die Voraussagen der Fachleute. Einige Börsianer fürchten wiederum, dass die Geldpolitik das Wirtschaftswachstum schädigen könnte. Allerdings hat eine dauerhaft hohe Inflation noch schlimmere Folgen für die Konjunktur.
Eine Stunde vor dem Start taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial um 0,1 Prozent höher auf 31.618 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde hingegen mit minus 0,1 Prozent leicht schwächer erwartet.
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe
Der Arbeitsmarkt in den USA hat sich in der vergangenen Woche besser entwickelt als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging um 6.000 auf 222.000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten hingegen im Schnitt einen leichten Anstieg prognostiziert.
Die Zahl der Erstanträge war damit in der vierten Woche infolge rückläufig. Zudem korrigierte das Arbeitsministerium die Daten aus der Vorwoche nach unten. Es waren 228.000 neue Erstanträge und nicht wie zunächst gemeldet 232.000 Anträge.
US-Notenbankchef Jerome Powell hatte den soliden Arbeitsmarkt als Argument gegen eine Rezession angeführt. Im ersten Halbjahr ist die US-Wirtschaft zwar geschrumpft. Es gibt aber auch Hinweise, dass es sich dabei nicht um eine klassische, breitangelegte Rezession handelt. Powell hat angesichts einer hohen Inflation daher zuletzt weitere kräftige Zinserhöhungen signalisiert.
Auch wenn die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf den ersten Blick positiv ist, so steigt dadurch die Sorge vor weiteren Zinsschritten der Fed. Wichtiger als der Zinsentscheid der EZB könnte daher für die Wall Street ein Auftritt des Fed-Chefs im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung der Denkfabrik Cato Institute haben. DER AKTIONÄR hält Sie auf dem Laufenden.
(Mit Material von dpa-AFX)