Wall Street-Schwäche drückt DAX unter die 18.000er-Marke, während EZB-Zinssenkung im Juni Hoffnung macht. Trotz Entspannungssignalen der Europäischen Zentralbank und einer Erholung der US-Börsen verliert der deutsche Leitindex. Experten sind überzeugt: Die EZB wird handeln, selbst wenn die Fed zögert.
Die fortgesetzte Schwäche an der New Yorker Wall Street hat am Donnerstag auch den deutschen Leitindex nach unten gezogen. Die Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) über eine erste Zinssenkung in der Euroregion im Juni wurden dadurch überschattet. Die 18 000-Punkte-Marke im Dax fiel.
Mit einem Abschlag von 0,79 Prozent auf 17.954,48 Zähler ging das deutsche Börsenbarometer aus dem Handel. Damit hielt der von charttechnischen Analysten zurzeit genau beobachtete Bereich um die 17.900 Zähler. Er stellt somit für den DAX unverändert eine "volumenstarke Haltezone" nach unten hin dar. Der MDAX
Am Nachmittag hatten die Euro-Währungshüter zunächst die Leitzinsen unverändert belassen und dann - vor dem Hintergrund gesunkener Verbraucherpreise - eine erste Zinssenkung seit Sommer 2022 in Aussicht gestellt. Die Inflation sei weiter zurückgegangen und auch bei den meisten Messgrößen der zugrunde liegenden Teuerung ist laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde eine Entspannung zu verzeichnen.
"Die erste Zinssenkung wird im Juni kommen", ist Chefvolkswirt Michael Holstein von der DZ Bank nun überzeugt. Dabei zeichne sich zugleich ab, dass die EZB in Sachen Zinssenkung auch vorangehen werde, sollte die US-Notenbank Fed ihren ersten Schritt verschieben müssen. Beim Timing der Zinsschritte sei die EZB von der Geldpolitik der Fed nicht abhängig, konstatierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Sollten die Konjunkturunterschiede zwischen Europa und den USA so groß bleiben wie gegenwärtig, könnte auch die Geldpolitik temporär auseinanderlaufen.
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(Mit Material von dpa-AFX)