Am deutschen Aktienmarkt sind Handelsgewinne im Tagesverlauf wieder abgebröckelt. Belastend wirkten dabei leichte Verluste an den US-Börsen. Die Bilanzsaison geht unterdessen unvermindert weiter. Heute standen daher unter anderem Merck im Rampenlicht.
Der Leitindex DAX war zunächst bis auf 18.546 Zähler gestiegen, notierte am Schluss aber 0,53 Prozent im Minus bei 18.320,67 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,07 Prozent auf 25.097,86 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte 0,5 Prozent tiefer. Geopolitische Risiken angesichts neuer Spannungen im Nahen Osten könnten nicht ganz ausgeblendet werden, hieß es am Markt.
In der vergangenen Woche schien es angesichts eines Rückschlags im US-Technologiesektor vorübergehend noch so, als könnte der DAX schon bald die runde Marke von 18.000 Punkten nach unten anlaufen. Diese Gefahr ist vorerst gebannt. Unter dem Strich bleibt der DAX auf Richtungssuche. In der neuen Börsenwoche prägen die Geldpolitik und Quartalsbilanzen aus Europa und den USA, wo vor allem große Techkonzerne erneut im Fokus stehen, das Bild.
Markteilnehmer gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung zur Wochenmitte den Leitzins noch nicht verändern wird. Doch werde die Fed am Mittwoch ganz konkrete vorbereitende Schritte einleiten müssen, was eine Zinssenkung im September anbelangt, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Alles andere wäre eine große Überraschung."
Im DAX gewannen Merck KGaA nach einem etwas erhöhten Ausblick des Pharma- und Spezialchemiekonzerns 3,3 Prozent. Damit setzten sie sich an die Spitze des deutschen Leitindex. Die Talfahrt der Aktien von BASF setzte sich unterdessen fort. Eine Explosion mit Folgebrand im Stammwerk des Chemiekonzerns verschreckte die Anleger. Mit minus 1,7 Prozent landeten BASF im DAX auf dem vorletzten Platz.
Quartalszahlen veröffentlichte zudem Stabilus . Diese kamen gut an, die Papiere des Autozulieferers zogen an der Spitze im MDAX um 3,7 Prozent an. Um 2,4 Prozent nach oben ging es für die Anteile des Rüstungsunternehmens Hensoldt nach einer Kaufempfehlung von Warburg Research. Das Kurspotenzial sei nach der Korrektur wieder attraktiv, schrieb Analyst Christian Cohrs. Im Rüstungssektor waren zu Wochenbeginn auch Renk und Rheinmetall gefragt.
Thyssenkrupp Nucera schaut derweil vorsichtig auf das kommende Geschäftsjahr. Für 2023/2024 bestätigte der Elektrolysespezialist zwar die gesteckten Ziele, verwies aber auf die Marktunsicherheiten im Bereich grüner Wasserstoff. Die Papiere rutschten im SDAX der geringer kapitalisierten Unternehmen um 6,4 Prozent ab.
Mit Material von dpa-AFX.