Der DAX konnte sich am heutigen Handelstag weiter erholen. Das Rekordhoch bleibt indes entfernt. Neu aufgeflammte Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben am Nachmittag die erzielten Kursgewinne wieder zunichtegemacht. Kräftig nach unten ging es auf für Evotec.
Seinem Anfang des Monats erreichten Rekordhoch von 18.567 Punkten kam er seit dem frühen Handel aber nicht näher. Am Ende lag er bei 18.088,70 Punkten, ein Minus von 0,3 Prozent. Nach einem Wochenplus von zwischenzeitlich fast drei Prozent ging dem DAX der Schwung aus.
Daran änderten auch passable Konjunkturdaten nichts. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April erneut verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima - ein wichtiges Konjunkturbarometer - stieg zum dritten Mal in Folge. In den USA lag der Auftragseingang für langlebige Güter leicht über den Erwartungen.
Der MDAX der mittelgroßen Werte gab zur Wochenmitte bei massiven Kursverlusten von Evotec sogar um 1,5 Prozent nach auf 26346,07 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion gab um 0,4 Prozent ab.
Die Papiere des Wirkstoffforschers Evotec brachen zwischenzeitlich um bis zu 40 Prozent auf das tiefste Niveau seit sieben Jahren ein. Sies schlossen 34 Prozent tiefer. Der Ausblick auf das Gesamtjahr sei deutlich vorsichtiger geworden, kommentierte Experte Charles Weston von der kanadischen Investmentbank RBC. Umsatz und operatives Ergebnis dürften letztlich deutlich unter den Markterwartungen landen. Zudem stehe hinter dem mittelfristigen Ausblick ein Fragezeichen. Er wurde nicht bestätigt, sondern eine Aktualisierung nach dem ersten Halbjahr angekündigt. Dass nach dem überraschenden Abgang des bisherigen Evotec-Chefs ein Nachfolger zum ersten Juli gefunden wurde, trat völlig in den Hintergrund.
Gefragt waren derweil die Chipwerte Infineon, Aixtron und Elmos. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen des US-Konzerns Texas Instruments und eine allgemeine Erholung im Technologiesektor gaben Auftrieb.
Auch Aktien von Redcare stiegen um 0,8 Prozent. Die Onlineapotheke legt am Donnerstag Quartalszahlen vor. Tags zuvor waren die Papiere nach einer positiven Meldung zum E-Rezept zwischenzeitlich schon deutlich gestiegen, hatten den Großteil der Kursgewinne aber abgegeben.
Die Aktien der Deutschen Börse profitierten derweil nicht von den Geschäftszahlen vom Vorabend. Das operative Ergebnis der Eschborner habe die Erwartungen dank etwas gestiegener Erträge und besserer Kostenkontrolle getoppt, so Analyst Oliver Carruthers von Goldman Sachs. Die Aktien schwankten aber um ihr Vortagesniveau und verloren über vier Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.