Nach den Vortagsverlusten sind die US-Börsen am Mittwoch auf Stabilisierungskurs. Am Ende der ersten Handelsstunde lagen alle drei großen Indizes ein Stück weit im Plus. Anleger warten auf das Protokoll der Juli-Sitzung der US-Notenbank Fed, das im späteren New Yorker Handelsverlauf mehr Aufschluss über den künftigen Zinskurs geben könnte.
Im Hintergrund schwelen aber weiter Sorgen um China, zumal die US-Ratingagentur Fitch ankündigte, ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit chinesischer Staatsanleihen eventuell überdenken zu wollen. Der technologielastige Nasdaq 100 legte nur knapp um 0,1 Prozent auf 15.045,03 Punkte zu.
"Trotz zahlreicher staatlicher Konjunkturmaßnahmen belasten die wirtschaftlichen Probleme Chinas weiterhin die Märkte", sagte ein Börsianer. Der chinesische Yuan näherte sich im Vergleich zum US-Dollar weiter dem niedrigsten Stand seit 16 Jahren. Den Märkten half auch nicht, dass die US-Industrie ihre Produktion im Juli nach zwei Rückgängen in Folge wieder erhöht hat.
Unter den Einzelwerten waren die Target-Aktien mit einem Anstieg um 4,8 Prozent eine gewisse Stütze für den Einzelhandelssektor. Vor dem Hintergrund sehr niedriger Erwartungen, auf die der Experte Dean Rosenblum von Bernstein Research verwies, überraschte der Discounter mit einem besser als erwarteten Ergebnis je Aktie und einer überraschend starken Bruttomarge im zweiten Quartal. Im Schlepptau davon bewegten sich die Titel des Handelsriesen Walmart im Dow immerhin knapp mit 0,1 Prozent im Plus.
Um 1,2 Prozent schwächer zeigten sich im Dow die Titel des Chipkonzerns Intel , der seine Pläne zur milliardenschweren Übernahme des israelischen Halbleiterkonzerns Tower Semiconductor wegen fehlender Genehmigungen ad acta legte. Auch wenn dies von Experten nicht als große Überraschung angesehen wurde, rutschten die Papiere des Übernahmeziels um acht Prozent ab. Zu Intel sagte der Bernstein-Experte Stacy Rasgon, das Scheitern enttäusche etwas mit Blick auf den geplanten Ausbau der Fertigungskapazitäten.
An der Nasdaq setzten die Aktien von Tesla zum Auftakt ihre jüngste Talfahrt zunächst fort, berappelten sich dann aber. Seit ihrem Zwischenhoch im Juli haben sie aber dennoch mehr als ein Fünftel an Wert eingebüßt. Weiterhin verstimmen hier Preissenkungen die Anleger: Der Elektroautobauer reduzierte innerhalb von drei Tagen zum zweiten Mal seine Preise für bestimmte Modelle in China.
Ansonsten blieben die Blicke auf die Anteile des vietnamesischen Elektroautobauers VinFast gerichtet, der am Vortag fulminant an der Nasdaq gestartet war. Nach der Kursvervielfachung ging nun ein Fünftel des Börsenwertes wieder verloren. Mit dem starken Debüt hatte Vinfast, das über den Umweg einer Zweckgesellschaft an die Börse ging, die Bewertung der großen US-Autobauer Ford und General Motors locker übertroffen.