Die US-Börsen sind am Montag inmitten der Bankenkrise uneinheitlich gestartet. Die Not-Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) durch die Konkurrentin UBS stützte auch in den USA die angeschlagene Stimmung unter den Anlegern. Der Dow Jones gewann im frühen Handel 1,0 Prozent auf 32.190 Punkte. Der Nasdaq 100 legte zugleich um 0,2 Prozent auf 12.501 Zähler zu.
Die Lage am US-Aktienmarkt sehe aktuell so dramatisch gar nicht aus, schrieben die Experten von Lynx. Tatsächlich haben im Verlauf der vergangenen Woche nicht nur Gold und Anleihen, sondern auch der Nasdaq 100 kräftig zugelegt. Und da die großen Tech-Aktien der Nasdaq im marktbreiten S&P-500-Index ebenso stark vertreten sind wie die "Old Economy"-Aktien des Dow Jones, verhalf die relative Stärke der Nasdaq auch dem S&P 500 zu einem Wochenplus, erinnerten sie.
Damit habe die charttechnisch wichtige, zuletzt im Oktober getestete 1000-Tage-Linie im S&P 500 gehalten und der Index sei in der Spanne der vergangenen vier Monate geblieben. Wie es weitergehe, dürfte sich womöglich am Mittwoch entscheiden. Dann wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt geben und könnte auch signalisieren, wie es geldpolitisch weiter geht.
Unter den Branchen in den USA waren Finanzwerte wieder gefragt, nachdem sie in den vergangenen zwei Wochen kräftig auf Talfahrt gegangen waren. Unter den großen Banken legten JPMorgan im Dow um 1,9 Prozent zu und Goldman Sachs um 2,4 Prozent. Auch weitere Finanzinstitute wie die Bank of America , die Bank of New York Mellon oder auch Capital One Financial stiegen wieder deutlicher um bis zu 4 Prozent.
Auslöser des Ausverkaufs vor rund zwei Wochen war die Bekanntgabe der Abwicklung des auf die Kryptobranche ausgerichteten US-Finanzkonzerns Silvergate Capital gewesen. Ein paar Tage später wurde das auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank (SVB) unter die Kontrolle der US-Einlagensicherung FDIC gestellt und geschlossen. Dann folgte die zwangsweise Schließung der Signature Bank.
Weitere Regionalbanken, allen voran die First Republic Bank , sind nach wie vor schwer angeschlagen. Die Aktien dieser Regionalbank büßten weitere 14 Prozent ein und näherten sich damit erneut ihrem Rekordtief vor einer Woche bei 17,53 US-Dollar. Eine zweite Abstufung der Kreditwürdigkeit binnen weniger Tage belastete. Auch mit der Zusage von 30 Milliarden Dollar Finanzhilfen durch etliche große US-Bankhäuser seien die Probleme des Unternehmens noch nicht gelöst, hieß es zur Begründung der Bonitätsabstufung durch Standard & Poors.
Die Papiere der New York Community Bancorp zogen dagegen um 38 Prozent an. Die Branchenkollegin der First Republic Bank übernimmt Teile der Signature Bank. Abgesehen von Bankaktien rückten zudem die Papiere von Foot Locker in den Blick. Ein überraschend positiver Quartalsbericht der Sportartikel-Handelskette verhalf zu einem Kursplus von 1,9 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)