Auf den Rückschlag an den US-Börsen nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank ist am Donnerstag eine Erholung gefolgt. Die Erwartungen, dass die Leitzinsen in den USA in diesem Jahr doch noch sinken könnten, seien nach wie vor hoch, hieß es am Markt. Und das, obwohl Notenbank-Chef Jerome Powell tags zuvor gesagt hatte, dass dies derzeit von den Währungshütern nicht gesehen werde. Dagegen könnten die Zinsen, falls dies nötig werden sollte, über das erwartete Maß hinaus angehoben werden. Der Dow Jones legte im frühen Handel um 0,91 Prozent auf 32 320,10 Punkte.
Der marktbreite S&P 500 gewann 1,16 Prozent auf 3982,78 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es sogar um 1,92 Prozent auf 12 808,30 Punkte nach oben. Damit machte der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Auswahlindex seine Vortagesverluste mehr als wett.
Allgemein erholten sich vor allem Bankenwerte, nachdem sie am Mittwoch nach Äußerungen der US-Finanzministerin erneut verkauft worden waren. Janet Yellen hatte gesagt, dass eine "pauschale" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems nicht in Erwägung gezogen werde.
Unter den Regionalbanken stiegen First Republic Bank , um 6,5 Prozent und Western Alliance Bancorp um 8,3 Prozent. PacWest Bancorp und New York Community Bancorp legten ebenfalls zu, allerdings nicht ganz so stark. Auch die Anteile der Branchenriesen, etwa die von JPMorgan und Goldman Sachs im Dow legten zu.
Die Anteilsscheine der Kryptowährungsbörse Coinbase brachen indes um knapp 15 Prozent ein, nachdem sie sich zuletzt erst etwas berappelt hatten. In einem schon länger schwelenden Streit droht ihr nach eigener Aussage die US-Börsenaufsicht SEC wegen einiger Produkte mit einer Klage.
Für die Papiere von Block Inc (früher Square) ging es um knapp 17 Prozent abwärts. Hindenburg Research hat nach eigenen Angaben Aktien des US-Zahlungsdienstleisters leer verkauft, wettet also auf fallende Kurse. Im Januar hatte die für Leerverkäufe bekannte Gesellschaft an der Börse gegen das Unternehmensimperium des indischen Milliardärs Gautam Adani gewettet und dessen Aktien zum Absturz gebracht.
Deutliche Gewinne verzeichneten dagegen die Papiere des Bauunternehmens KB Home nach vorgelegten Zahlen und die von Accenture , die beide jeweils um die 7 Prozent zulegten. Accenture gab ebenfalls Quartalszahlen bekannt, senkte zugleich aber die Jahresziele. Nun soll das Beratungsunternehmen auf Effizienz getrimmt und rund 19 000 Stellen gestrichen werden.