Der US-Bankensektor bereitet den Anlegern nach wie vor Sorgen. Die Wall Street und auch die technologielastigen Nasdaq-Börsen starteten am Freitag mit Verlusten in den Handel, verringerten diese dann jedoch etwas. Die Konjunkturdaten fielen gemischt aus. So sanken die Aufträge für langlebige Güter überraschend, während die Stimmungsdaten für die Industrie und Dienste (PMI) von S&P Global besser als erwartet ausfielen. Der Dow Jones gab im frühen Handel um 0,32 Prozent auf 32 004,55 Punkte nach. Im Wochenverlauf deutet sich damit ein kleines Plus von einem halben Prozent an.
Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 0,21 Prozent auf 3940,82 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,22 Prozent auf 12 700,33 Punkte nach unten, was im Wochenverlauf ein Plus von 1,5 Prozent bedeutet.
Am Vortag hatte US-Finanzministerin Janet Yellen ihre Bereitschaft erklärt, bei Bedarf weitere Maßnahmen zum Schutz von Bankeinlagen zu ergreifen. Am Tag zuvor hatte sie einer "pauschalen" Einlagensicherung zur Stabilisierung des US-Bankensystems eine Absage erteilt. Die Unsicherheit hält indes weiter an: So bleibt der über die US-Notenbank Fed gedeckte Liquiditätsbedarf der Banken vergleichsweise hoch.
Dabei legte das Volumen bei dem neuen Programm (Bank Term Funding Program) im Vergleich zur vergangenen Woche massiv zu. Dieses Programm wurde erst jüngst im Zuge des Zusammenbruchs der kalifornischen Silicon Valley Bank und der New Yorker Signature Bank von der US-Notenbank geöffnet.
Unter den Regionalbanken starteten zahlreiche mit Verlusten in den Handel, einige erholten sich dann jedoch leicht. Die Aktien der First Republic Bank etwa verringerten ihr Minus vom Handelsauftakt auf 1,1 Prozent, während PacWest Bancorp und Western Alliance Bancorp ins Plus drehten und jeweils um rund eineinhalb Prozent stiegen.
Die großen Banken indes verharrten in der Verlustzone. JPMorgan und Goldman Sachs gaben im Dow zwischen 2 und 3 Prozent ab. Im S&P 100 büßten Bank of America , Citigroup und Morgan Stanley bis zu 4 Prozent ein.
Die deutlich fallenden Ölpreise hinterließen bei den großen Öl- und Gaskonzernen ihre Spuren: Chevron im Dow verloren 1,1 Prozent und ExxonMobil und ConocPhillips im S&P 100 gaben jeweils rund 3 Prozent ab.
Im Nasdaq-Auswahlindex waren Activision Blizzard Favorit mit plus 5,6 Prozent und Microsoft legten um 0,3 Prozent zu. Die britischen Wettbewerbshüter haben nun weniger Bedenken gegen die geplante Mega-Übernahme der Videospiele-Firma durch den Softwarekonzern.