Nach der jüngsten Erholung der Wall Street haben sich die Anleger am Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung am Nachmittag (MEZ) zurückgehalten. Dem Dow Jones gelang im frühen Handel temporär der Sprung über 32.600 Punkte. Er drehte zuletzt allerdings mit einem Abschlag von 0,15 Prozent leicht ins auf 32.515 Punkte. Der marktbreite S&P 500 notiert auf Vortagesschluss auf 4.002 Zähler und für den mit vielen Technologiewerten bestückten Nasdaq 100 ging es um 0,3 Prozent auf 12.773 Punkte nach oben.
Mittlerweile haben sich die Wogen rund um die Krise einiger Regionalbanken in den USA etwas geglättet. Auch weil US-Finanzministerin Janet Yellen am Vortag die Bereitschaft zu zusätzlichen Unterstützungsmaßnahmen für die Branche betont hatte. Nun wird mit Spannung auf die US-Notenbank Fed um 19.00 Uhr deutscher Zeit gewartet und vor allem auf die Aussagen während der anschließenden Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell.
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Eine weitere und zugleich auch deutliche Anhebung der US-Leitzinsen galt bis zuletzt als ausgemacht. Angesichts der Turbulenzen im US-Bankensektor erwartet aber mittlerweile eine Mehrheit von Ökonomen nur noch einen kleinen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte. Einige rechnen sogar mit einer Zinspause. Insgesamt ist die Lage für die Fed nicht einfach, da sie die hohe Inflation in den Griff bekommen muss, aber auch das Bankensystem nicht zu sehr belasten darf. Jedes Wort von Powell dürfte daher auf die Goldwaage gelegt werden.
Banken- und Finanzwerte, die am Vortag noch an ihre Erholung angeknüpft hatten, zeigten sich vor der Zinsentscheidung uneinheitlich. Die Aktien der First Republic Bank gaben nach ihrer steilen Talfahrt seit Anfang März und einem erneuten Erholungsversuch am Vortag um 1,3 Prozent nach. Die Papiere der Regionalbank PacWest Bancorp büßten nach einem Kurssturz zum Handelsauftakt um zuletzt vier Prozent ein. Zuvor hatte die Bankholding-Gesellschaft über einen 20-prozentigen Abfluss von Kundeneinlagen informiert und auch darüber, auf eine Kapitalerhöhung verzichten zu wollen. Stattdessen habe sie 1,4 Milliarden US-Dollar in bar von dem globalen Investmentunternehmen Atlas SP Partners erhalten.
Die Aktien der New York Community Bancorp zeigten sich indes kaum verändert, ebenso wie die Papiere von Capital One Financial und Wells Fargo im S&P 100. Die Aktien der U.S. Bancorp gaben dort dagegen nach einem knapp neunprozentigen Gewinn am Vortag um 1,1 Prozent nach.
Im Dow gehörten die Aktien von Nike mit minus 1,4 Prozent zu den größten Verlierern. Der Sportartikel-Hersteller hatte nur durchwachsene Quartalszahlen vorgelegt und einen verhaltenen Ausblick gegeben.
An der Nasdaq ging es für die Nvidia-Papiere um 2,7 Prozent nach oben. Nach einer auf Künstliche Intelligenz ausgerichteten Veranstaltung am Vortag folgten zahlreiche positive Analystenkommentare zum Grafikkartenhersteller. So verwies etwa Credit-Suisse-Analyst Chris Caso auf den visionären Charakter der Aussagen des Managements und zeigte sich begeistert von dem Ansinnen des Konzerns, mit Software zunehmend mehr Geld zu machen.
Unter den kleineren Werten rückten auch wieder die schon in der Vergangenheit schwankungsfreudigen Papiere von GameStop in den Blick. Sie schnellten um rund 40 Prozent nach oben. Der Videospielhändler begeisterte mit dem ersten Quartalsgewinn seit zwei Jahren.
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