Nach den zuletzt deutlichen Kursverlusten an den US-Börsen hat am Montag eine Stabilisierung eingesetzt. Die moderaten Verluste zum Handelsstart verringerten sich nach und nach. Dennoch bleiben die Sorgen über eine Eskalation des Gaza-Kriegs im Nahen Osten präsent. Außerdem belasten die deutlich gestiegenen Kapitalmarktzinsen. Der Dow Jones Industrial pendelt aktuell um seinen Schlussstand am Freitag.
Am US-Rentenmarkt gab zugleich die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen etwas nach. Zeitweise war sie - erstmals seit 2007 - wieder über fünf Prozent gestiegen. Aktuell liegt sie bei 4,9 Prozent.
Die US-Notenbank hatte zwar zuletzt Signale für künftig unveränderte Leitzinsen gegeben, die Finanzmärkte trauen dem aber nicht. Offensichtlich herrscht die Auffassung vor, dass für den Kampf gegen die hohe Inflation weiterhin eine straffe Geldpolitik nötig sein dürfte. Außerdem wird befürchtet, dass die US-Regierung wegen des hohen Staatsdefizits verstärkt Anleihen auf den Markt bringen könnte. Damit würde das Angebot weiter steigen, der Kurs der Anleihen fallen und im Gegenzug die Renditen steigen.
Mit Blick auf die Nahost-Krise gehen die diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation weiter. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am Dienstag in Israel erwartet. Die USA haben zudem einem Zeitungsbericht zufolge Israel nahegelegt, mit der gegen die islamistische Hamas gerichteten, angekündigten Bodenoffensive im Gazastreifen noch abzuwarten. Die US-Regierung hoffe damit, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln zu bekommen, die sich in den Händen der Hamas befänden, berichtete die "New York Times" am Sonntag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Derweil verstärkte die israelische Luftwaffe übers Wochenende die Angriffe auf den Gazastreifen zur Vorbereitung der Bodenoffensive weiter.
Unter den Einzelwerten stand am Montag die Ölbranche wegen eines Übernahmevorhabens im Fokus sowie zahlreiche Software-Unternehmen nach einer Sektorstudie des Analysehauses Piper Sandler.
Der Ölkonzern Chevron
Anders als die letzten Übernahmen von Chevron, die bereits kurzfristig zur Gewinnsteigerung beigetragen hätten, sei die Akquisition von Hess eher strategischer Natur, schrieb RBC-Analyst Biraj Borkhataria. Daher hatte er mit einem Schwächeln der Chevron-Aktie bereits gerechnet.
Zweitschwächster Wert im Dow war das Papier von Salesforce
Spitzenwert im Dow war der Anteilschein von Walgreens (WBA)