Die anhaltende Enttäuschung über die künftige Geldpolitik hat am Freitag weiter auf die US-Aktienkurse gedrückt. Zuletzt büßte der Dow Jones 1,0 Prozent auf 32.856 Punkte ein. Damit notierte er erstmals seit gut fünf Wochen wieder unter der Marke von 33.000 Punkten. Der S&P 500 sank um 1,2 Prozent auf 3.849 Punkte. Der technologielastige und zuletzt besonders gebeutelte Nasdaq 100 verlor 0,8 Prozent auf 11.253 Zähler.
Die Aussichten auf weitere Gewinne zum Jahresende hin schwänden, nachdem die großen Notenbanken die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen enttäuscht hätten, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Schwächer als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes der amerikanischen Industrie und Dienstleistungsbranche hatten keinen erkennbaren Kurseinfluss.
Mit dem sich abzeichnenden dritten Verlusttag nacheinander winkt auch die zweite Verlustwoche in Folge. Vor allem am Donnerstag war es mit den Aktienkursen in New York deutlich bergab gegangen.
Bereits am Dienstag war die anfängliche Euphorie über einen stärker als erwarteten Inflationsrückgang in den USA geschwunden. Die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch eine restriktivere Geldpolitik als erwartet ankündigte, gab dann endgültig den Spielverderber.
Die Aktien von Maxar Technologies konnten mit einem Kurssprung auf 51,47 US-Dollar ihren Vortagswert mehr als verdoppeln. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge will der Finanzinvestor Advent den Satellitenhersteller und -betreiber übernehmen und bietet 53 Dollar je Aktie. Inklusive Schulden bewerte die Offerte Maxar mit insgesamt 6,4 Milliarden Dollar.
Beim Softwareunternehmen Adobe freuten sich die Anteilseigner nach Zahlen über ein Plus von 4,3 Prozent und den Spitzenplatz im Nasdaq 100. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal übertraf trotz eines Rückgangs die Erwartungen. Zudem berichtete Adobe einen rund zehnprozentigen Umsatzanstieg. Mehrere Analysten hoben ihre Kursziele für die Aktie an.
Dahinter verteuerten sich die Aktien der Facebook-Mutter Meta um vier Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun mit "Overweight" empfiehlt.
Dagegen zollten die Papiere des Impfstoffherstellers Moderna ihrer jüngsten Rally erneut Tribut: Nach den moderaten Vortagsverlusten ging es um weitere gut fünf Prozent nach unten. Am Dienstag und Mittwoch waren sie dank positiver Studienergebnisse zu einer Kombi-Therapie aus einem Moderna-Krebsimpfstoff und dem Tumor-Arzneistoff Pembrolizumab von Merck & Co insgesamt um bis zu fast ein Drittel ihres Werts nach oben gesprungen.