Kursgewinne im US-Finanzsektor nach starken Geschäftszahlen von Banken haben am Freitag die US-Aktienindizes nicht vor Verlusten geschützt. Der Grund waren mehrheitlich besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten, sodass die Hoffnung auf eine baldige Zinspause der Notenbank Fed wieder einen Dämpfer bekam.
Die wichtigen Einzelhandelsumsätze gingen zwar überraschend deutlich zurück, die Industrieproduktion sowie das Konsumklima der Uni Michigan überraschten aber positiv.
In der Folge rutschen die Indizes ab. Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,58 Prozent auf 33.831,68 Punkte. Damit zeichnet sich für den Leitindex aber immer noch eine positive Wochenbilanz ab. Der tags zuvor besonders starke technologielastige Nasdaq 100 gab am Freitag um 0,52 Prozent auf 13.041,50 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 sank um 0,29 Prozent auf 4.134,05 Punkte.
Geschäftsberichte aus der Finanzbranche kamen unterdessen gut an. JPMorgan gewannen sieben Prozent und Citigroup 2,8 Prozent. Auch Goldman Sachs konnte zulegen.
Anleger hatten nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor mit Spannung auf die Bekanntgabe der ersten Geschäftsberichte von US-Großbanken gewartet. Die zentrale Frage war, ob und in welchem Ausmaß die jüngsten Schieflagen von US-Regionalbanken wie der Silicon Valley Bank auch in den Bilanzen der großen Investmenthäuser ihre Spuren hinterlassen haben. Hier zeichnet sich nun eine Entspannung ab.
Die Aktien von Boeing rutschten um sieben Prozent ab. Der US-Luftfahrtkonzern hat ein neues Problem mit dem früheren Krisenflieger 737 Max.
Die Anteile von UnitedHealth notierten rund drei Prozent schwächer, obwohl sich der Krankenversicherer nach dem ersten Quartal für den Jahresgewinn etwas optimistischer zeigte. Im ersten Quartal legte der Erlös dank guter Geschäfte in der Krankenversicherung und bei der Service-Tochter Optum um 15 Prozent auf 91,9 Milliarden US-Dollar zu. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss wuchs um knapp zwölf Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. Damit schnitt UnitedHealth besser ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Konzernchef Andrew Witty setzte deshalb seine Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben.
Extrem schwach präsentieren sich am heutigen Freitag die Aktien von Rivian und Lucid. Die Aktien verlieren 6,0 Prozent respektive 9,2 Prozent und sind damit derzeit die Top-Verlierer im Nasdaq 100.
(Mit Material von dpa-AFX)