Schon die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag hatte den Vonovia-Kurs unter Druck gesetzt. Am Freitag zählt der größte deutsche Wohnungskonzern schon wieder zu den größten Verlierern im DAX. Die starken Arbeitsmarktdaten aus den USA haben den Zinssenkungshoffnungen der Anleger einen erheblichen Dämpfer versetzt.
Wie berichtet, wurden in den USA deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. 272.000 waren es ohne die Landwirtschaft, Experten hatten lediglich mit 180.000 Stellen gerechnet. Zwar stieg gleichzeitig die Arbeitslosenquote von 3,9 auf 4,0 Prozent, doch a, Anleihenmarkt kletterten die Marktzinsen erneut. Bei den 10-jährigen US-Bonds sind es sogar 14 Basispunkte, was sich wiederum negativ auf die Kurse der Immobilien-Aktien auswirkt.
Der DAX-Konzern Vonovia beispielsweise notiert nur noch bei 26,70 Euro, nachdem es am Donnerstag zeitweise noch knapp 30 Euro waren. Die Aussichten, dass die EZB die Leitzinsen nicht so schnell senken wird wie erwartet, belasten die Kurse, weil höhere Zinsen die Finanzierungskosten steigen lassen.
Vonovia hat zur Stunde nicht nur die wichtige Unterstützung bei 28 Euro gebrochen, sondern auch die 50-Tage-Linie, die bei 27,18 Euro verläuft. Es ist zu erwarten, dass die Aktie zeitnah das Gap bei 26,24 Euro schließen und die Haltelinie bei 26 Euro anpeilen wird.
Andererseits wäre eine technische Gegenbewegung auf den kurzen scharfen Rücksetzer nur typisch. Zumindest wäre ein Pullback bis zur 50-Tage-Linie nur konsequent.
Das Chartbild von Vonovia ist deutlich düsterer als noch am Donnerstag. Am Montag könnte sich schon entscheiden, wohin die Reise geht. Wird die 26-Euro-Marke durchbrochen, kann sich der Abwärtstrend beschleunigen. Ein erneuter Anstieg über 28 Euro wäre ein Befreiungsschlag. Vorher heißt es abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Vonovia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.