Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern. Der Investmentmanager und Co-Investor Corestate muss wahrscheinlich Insolvenz anmelden. Darüber informierte der Vorstand am Freitagabend, nachdem die Gespräche mit den Anleihegläubigern und potenziellen Investoren wohl nicht den gewünschten Erfolg bringen werden.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird nach den gescheiterten Sanierungsverhandlungen am 28. November 2022 voraussichtlich die Wandelschuldverschreibung zur Rückzahlung fällig. Man werde deshalb eine Insolvenzantragspflicht prüfen. Ein solcher Insolvenzantrag würde innerhalb der gesetzlichen Monatsfrist gestellt werden.
Ende September 2022 hatte die Gruppe 556,4 Millionen Euro Schulden und lediglich 40,1 Millionen Euro Cash. Ende November wird eine Wandelanleihe in Höhe von 188 Millionen Euro fällig, im April die zweite in Höhe von 300 Millionen Euro. Der Vorstand versucht daher seit Monaten, eine alternative Refinanzierung auf die Beine zu stellen. Doch angesichts der Flaute am Immobilienmarkt und der einbrechenden Erlöse findet Corestate keine Lösung.
Es würde an ein Wunder grenzen, wenn Corestate noch einmal die Kurve kriegt. Doch selbst bei einer Rettung dürften die bisherigen Aktionäre leer ausgehen beziehungsweise müssten sie eine massive Verwässerung hinnehmen. Deshalb: Finger weg!