In einem freundlichen Gesamtmarkt fallen die roten Vorzeichen bei Deutsche Wohnen, LEG Immobilien oder Vonovia ins Auge. Aus der zweiten Reihe stehen ADO Properties oder Adler Real Estate unter Abgabedruck. Der Grund für die "Immobilien-Schwäche" ist der am Freitag durchgesetzte Mietenstopp in Berlin.
Nach den Plänen der Berliner Regierungskoalition aus SPD, Linkspartei und Grünen sollen die Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre eingefroren werden. Lediglich ein Inflationsausgleich von 1,3 Prozent pro Jahr soll ab 2022 gelten. Außerdem dürfen Modernisierungsmaßnahmen ohne Genehmigung in Höhe von einem Euro pro Quadratmeter umgelegt werden.
Des Weiteren sieht das Eckpunktepapier der Berliner Regierung vor, dass Mieten von mehr als 120 Prozent einer Höchstmiete, die der Senat in einer extra angefertigten Mietentabelle festlegt, neun Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes auf 120 Prozent gesenkt werden dürfen.
Auf kurze Sicht könnte das neue Gesetz die Unsicherheit unter den Immobilien-Investoren erhöhen und möglicherweise für weitere Kursverluste sorgen. Unter normalen Umständen muss dieses Gesetz aber vom Verfassungsgericht gekippt werden, da es unerlaubten einen Eingriff in die Eigentumsrechte eines Bürgers bedeutet. Langfristig bleibt deshalb eine Vonovia-Aktie aussichtsreich.