Die Deutsche Wohnen hat im ersten Quartal operativ weniger verdient als im Vorjahr. Trotzdem bekräftigt der zweitgrößte deutsche Immobilienkonzern seine Gesamtjahresprognose. Der Dividendenvorschlag soll auch beibehalten werden. Zu den jüngsten Spekulationen, dass Branchenprimus Interesse an einer Übernahme haben könnte, äußerte sich der Vorstand nicht.
Der operative Gewinn sank um 23 Prozent auf 155,9 Millionen Euro, wobei sonstige Aufwendungen sowie ein negatives Verkaufsergebnis den Unterschied zum Vorjahr machten. Nach Steuern verdiente die Deutsche Wohnen aber 13 Prozent mehr. Die für die Immobilienwirtschaft maßgebliche Kennzahl, der FFO, verringerte sich von 146,6 auf 140,9 Millionen Euro oder 40 Cent pro Aktie.
Die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigte der Berliner Wohnimmobilienkonzern trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. So soll der FFO stabil bleiben, das Mietwachstum 1 Prozent betragen. Zudem will die Deutsche Wohnen die Investitionen in das Portfolio fortsetzen und wie geplant eine Dividende für 2019 von 0,90 Euro je Aktie vorschlagen.
Die Deutsche Wohnen SE hatte die Ausschüttungsquote für 2019 auf 60 Prozent gesenkt, um über einen 30 Millionen Euros schweren Hilfsfonds für durch die Corona-Krise betroffene Gewerbe- und Wohnungsmieter sowie Handwerks- und kleineren Dienstleistungsunternehmen unbürokratisch zu helfen.
Vor wenigen Wochen gab es Gerüchte, dass Vonovia einen zweiten Übernahmeversuch starten könnte. Die Deutsche Wohnen äußerte sich hierzu aber nicht. Anleger sollten diese Möglichkeit aber weiter auf dem Schirm haben, denn Vonovia will wachsen, um Synergiepotenziale auszuschöpfen. Wer könnte sich da nicht besser eignen als die Deutsche Wohnen.
DER AKTIONÄR favorisiert Vonovia, weil die Aktie günstiger bewertet ist und aufgrund der Größe noch reichlich internes Wachstumspotenzial hat. Ferner ist die Nummer 1 nicht so auf Berlin fokussiert, wo der politische Gegenwind immens ist. Unbestritten ist die latente Übernahmefantasie bei Deutsche Wohnen, so dass investierte Anleger die Aktie halten können.