Die Deutsche Konsum REIT (DKR) ist ein Nischenplayer, den die wenigsten Anleger auf dem Schirm haben dürften. Der Spezialist für Einzelhandelsimmobilien ist trotz Corona sehr erfolgreich unterwegs und mittlerweile auf einem recht günstigen Einstiegsniveau angelangt.
"Operativ bin ich sehr, sehr zufrieden", sagt CEO Rolf Elgeti im Gespräch mit dem AKTIONÄR. Man habe in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2020/21 Mietverträge verlängert (im Schnitt um elf Monate), 98 Prozent der Mieten eingenommen und die Cashflows gesteigert. Auch die Zinskosten wurden weiter gesenkt.
Bemerkenswert sind die hohen Bewertungsgewinne, die auf eine "gestiegene Marktnachfrage nach gut gemanagten lebensmittelgeankerten Objekten" zurückzuführen sind. Der EPRA NAV, als Kennziffer für den Substanzwert des Unternehmens, erhöhte sich um 17 Prozent auf 12,97 Euro pro Aktie. Es gab Zeiten, da notierte die DKR-Aktie nicht 10, sondern eher 20 bis 30 Prozent über dem NAV.
In der Bilanz stehen die Immobilien jetzt mit einem Multiplikator von 13,9 der Jahresmiete (Vorjahr: 12,9). Das ist immer noch viel niedriger als am Markt bezahlt wird. Teilweise gehen Objekte für das 23- bis 24-Fache über den Ladentisch. Normal seien 20 bis 21.
Der Immobilienprofi Elgeti kauft normalerweise für einen Faktor von zehn bis elf ein. Wenn wenig Arbeit nötig ist, auch schon mal für das 12,5- bis 13-Fache. Marktpotenzial gäbe es genug.
Ein Problem sieht Elgeti in der Illiquidität der Aktie. "Ich habe den Eindruck, dass das Liquiditätsthema bei Investoren wichtiger geworden ist", so der Unternehmenslenker. Dies erkläre wohl auch, warum die Aktie so unpopulär in einem steigenden Markt ist.
Wer aber ein gut sortiertes und strukturiertes sowie sauber finanziertes Immobilienpaket sucht, sei bei der Deutschen Konsum richtig. "Darüber hinaus bieten wir einen krisensicheren, inflationsindizierten Cashflow", so Elgeti.
In Zeiten wie diesen hat es die DKR schwer, deutlich besser als der Gesamtmarkt abzuschneiden. Sollte es aber an der Börse ungemütlich werden, dann dürfte die Stunde der DKR-Aktie schlagen. Etwas Geduld sollte der Anleger also mitbringen.